Anerkennung

Heute möchte ich mit Euch einen besonderen Gedanken teilen – die Macht und (Aus-)Wirkung der Anerkennung. Ein bewusster, integerer Mensch, der zu sich selbst und dem Leben ehrlich ist, IST Anerkennung.

Mit Anerkennung meine ich sicher nicht nur die Dinge/ Situationen oder Menschen, die wir in unserem Leben als angenehm empfinden – aber wir können ja einmal damit anfangen. Lasst uns doch gleich mal eine Frage stellen: Welche Dinge/ Situationen/ Menschen, die in unserem Leben wertvoll sind, sind für uns selbstverständlich?

Die Gesundheit der Kinder, dass wir ein Dach über dem Kopf haben, genug zu essen und zu trinken haben, die Liebe unserer Eltern, das Beisammensein mit den Freunden … haben wir das anerkannt? Haben wir es auch denjenigen AUSGEDRÜCKT, für die wir besondere Dankbarkeit empfinden?

Es gibt aber auch andere Dinge anzuerkennen, die wir meist nicht wahr haben wollen: die Schwierigkeiten im Beruf oder mit manchen Menschen, dass wir evtl. finanziell nicht da sind, wo wir sein wollen, der Umstand, dass uns die Kommunikation mit machen Menschen besonders schwer fällt, der Umgang mit ehemaligen (Ehe-)Partnern – und eventuell sogar mit den eigenen Eltern.

Wenn wir z.B. die Liebe unserer Mutter nicht anerkennen, dann wird uns selbst immer ein Stück Liebe fehlen, die wir weitergeben können. Und in diesem Fall erkennen wir nicht die Mutter für das an, was sie getan hat, sondern urteilen, wie sie es besser hätte machen sollen. Dieses Urteil geschieh aber aus einer Position des „besserwissens“ – aber mal ehrlich: Dieses „hätte, sollte, müsste …“ ist völlig egoistisch (ich rede hier nicht von evtl. sogar krankhaften Übergriffen). Wenn wir nicht anerkennen, dass unsere Mutter DAS BESTE GETAN HAT, was SIE TUN KONNTE, dann sind wir im Urteil, im Hader und wir verschließen uns. EGAL was passiert ist, es hatte einen Grund! Ich rede hier nicht von „Gerechtigkeit'“ und „Wohlfühlen“ … . Wenn wir aber erst einmal anerkennen, dass es so war wie es war, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten gehandelt hat – dann entspannt sich die Situation und die Beziehung kann heilen. Egal ob wir es damals als böswillig oder ungerecht empfanden …

Erkennen wir den Ausdruck der Liebe unserers Vaters nicht an, wissen nicht, dass auch er im Rahmen seiner Möglichkeiten gehandelt hat, dass er evtl. deswegen geschrien hat, weil er nicht weiter wusste, hart und streng war, weil sein Vaterbild genau dem entsprach – er uns aber trotzdem liebte und nur „das Beste für uns wollte (und auch hier rede ich nicht über SEINE Beschränktheit, seine Paradigmen, sondern UNSEREN Standpunkt)“, so wird uns immer ein Teil dieser erschaffenden männlichen Energie fehlen. Wir werden unter unseren Möglichkeiten bleiben! Also – lasst uns das anerkennen, um auch hier zur Aussöhnung zu kommen, denn wenn Du das nicht tust, wirst Du immer ein Problem mit Autoritäten haben. DEIN VATER war die Chance genau das zu lernen – mit Autoritäten umzugehen und selbst zu einer zu werden!

Den Streit mit den Nachbarn, die Verblendung mancher ach so Intellektuellen, die sich über das, was wir tun, lustig machen,  die verlorengegangenen Hoffnungen, den Schmerz darüber, dass uns manche Menschen/ Teampartner enttäuscht haben – lasst es uns anerkennen! Denn in dem Moment, wo wir es anerkennen, lösen sich Verblendungen. Z.B. die Verblendung es besser zu wissen, zu wissen was gut oder schlecht für uns ist… . Wir können zwar sagen was ANGENEHMER ist – aber können wir wirklich WISSEN, was BESSER für uns ist/ war?

In dem Moment, wo wir alles in unserem Leben anerkennen löst sich auch der Widerstand und wir können annehmen! Wir können das annehmen, anschauen und es später händeln. Etwas abzulehnen heißt, es auszusperren: Das bin nicht ich! Ablehnung bedeutet sich klein zu machen, nicht zu erkennen, wie groß man doch ist und das alles seinen Platz hat – ob wir es nun verstehen oder nicht. Aber wir können es anerkennen!

Und – lasst uns ehrlich sein – ist nicht Anerkennung das, was sich die meisten Menschen im Leben wünschen, wonach sie sich sehnen?! ERKENNE AN! Meist fängt dieser Satz an mit „Ich danke Dir für..“ – und das ohne etwas zu erwarten.

Erkennen wir unserer Lehrer nicht an, werden wir selbst nie gute Lehrer werden! Erkennen wir die Notsituation andere Menschen nicht an, werden wir in unserer eigenen Not allein sein. Erkennen wir den Erfolg Anderer nicht an, nicht ihre Brillianz, ihre Größe, halten wir uns klein und je mehr wir es tun, vergiften wir uns selbst!

Eine ehrliche Anerkennung kann immer nur aus einem offenem Herzen kommen! Das verschlossene Herz kennt weder sich noch andere! Und meist gibt es nur einen Grund sein Herz zu verschließen: sich vor Emotionen zu schützen! Wenn wir dann aber erkennen, dass es unsere Brille war, die den Schmerz verursacht hat, weil wir in der Beurteilung (der Aussage, des Menschens etc.) waren, dann erkennen wir DASS WIR UNS SELBST VERLETZT HABEN und nicht die Beschränkung des Gegenübers gewürdigt haben!

… und das ist die schwierigste Form der Anerkennung: sich selbst mit allen seinen Beschränkungen, Fehlern und Macken anzunehmen, trotzdem (oder gerade deswegen?) Spaß zu haben und mit sich in Frieden zu sein; sich dann selbst zu verbessern, größer und wachsamer, erwach/ter/sener zu werden – mehr anzuerkennen, was ist!  

Fangen wir heute an ANZUERKENNEN WAS IST statt zu urteilen, was besser wäre!

Ein frohes Osterfest

Euer/ Ihr

Dirk (Jakob)

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