… und da ist es wieder soweit: Insolvenzen in der ach so boomenden Branche! Ob es nun das Unternehmen F.EN oder Xounts (oder einige andere) sind – es wird sich immer wieder ereignen! Warum aber nur – wo doch immer und überall beschrieben wird, wie gut es dieser Branche geht und das die größte Gefahr im „zu schnellen Wachstum“ liegt?!
Mit nun über 30 Jahren Erfahrung in dieser Branche – als nebenberuflicher Berater angefangen, höchste Führungskraft mit über 100.000 eingeschriebenen Partnern, Geschäftsführer eines internationalen Networkunternehmens – bilde ich mir ein, eine gewisse Fach- und Sachkenntnis zu haben. Wenn Sie es mir absprechen – ok, klicken Sie gerne weiter… . Wenn Sie es mir zugestehen, dann möchte ich hier einmal ein paar Parameter auflisten, die unbedingt erforderlich sind, um langfristig erfolgreich zu sein.
Lassen Sie mich aber auch gleich sagen, dass ich hier von SERIÖSEN Absichten ausgehe, denn es gibt auch andere. Menschen, die bewusst und gewollt hochpreisige Produkte mit einem schier wahnsinnigen Verdienstplan in den Markt werfen und wissen, dass das nicht gut gehen kann – aber es interessiert sie nicht, weil sie bis dahin genug verdient haben.
Wer der Leidtragende ist? DIE BERATER!
Also – selbstverständlich ist ein sinnvolles, gutes, vor allem auch ZUGELASSENES Produkt (ich erinnere mich hier an das Weltunternehmen Tiens/ Tianshi, das über viele Monate in D nicht zugelassene Produkte vermarktet hat) wichtig! Es sollte Merkmale haben, das es von anderen abgrenzt und auch für dem Abnehmer einen Nutzen bringt. Ist dies nicht der Fall, können über Motivationskünstler sicher Menschen zum Einstieg gebracht und dazu veranlasst werden Hunderte bzw. Tausende von Euros zu investieren – dauerhaft wird es sich aber nicht durchsetzen. Siehe F.EN: Jeder wird Jeans in seinem Kleiderschrank haben und die Qualität war anscheinend gut – es hat aber trotzdem nicht geklappt.
Geld! Ja,es kostet viel ein Unternehmen aufzubauen und jeder, der sich damit beschäftigt, sollte mindestens 500.000,- € als „Startkapital“ veranschlagen – und glauben Sie mir, das ist nur für die ersten Monate … . Nur mit Enthusiasmus und gutem Willen geht es nicht!
Wer sind die Leidtragenden wenn man es trotzdem macht? DIE BERATER!
Eine funktionierende EDV! Bei ausgeklügelten Verdienstplänen, mehrschichtigen Ausschüttungssystemen in Verbindung mit einer korrekten Buchhaltung, der Versandabteilung, dem Rechnungswesen, Löhnen, Provisionszahlungen und Retouren – da braucht man nicht nur einen Bekannten der eine gute Exel- Tabelle programmiert (Sie lachen? .. auch das ist mir mehrfach begegnet!) oder andere bekannte Softwarehäuser – man braucht vor allem ERFAHRENE Dienstleister – und davon gibt es lediglich 2 Firmen in D, die ich kenne, die inerhalb dieses Bereichs den Anforderungen gerecht werden…
Ein in sich schlüssiger Marketing-/ Verdienstplan, passend zur Unternehmensphilosophie! Wie viele Start-Up´s habe ich kennengelernt, die sich einige Pläne besorgt haben um dann einen eigenen daraus zu „basteln“. Was hinter so einem Plan steht, dass er nicht nur die Qualität und Arbeitsweise der zukunftigen Berater bestimmt (vor allem WELCHE Personen sich dadurch angesprochen fühlen) – das wissen wenige. Wie die Farbe an einem Bienenstock den Bienen zeigt, wo sie zu Hause sind, hat der Verdienstplan Anziehungkraft auf die unterschiedlichen Menschen: ob es nun die „Paketverkäufer“ sind, die „Kümmerer“, die „mit dem Ellebogen Kämpfenden“, die kurz- oder langfristig gewinnorientierten Berater sich angesprochen fühlen – das kann man durch eben diesen Plan bestimmen. Ob es den meisten Start- Up´s bewusst ist?!? Nein …
Legalität des Systems! Die wenigsten Rechtsanwälte kennen sich aus (werden es aber nicht sagen – warum kann sich jeder denken) und ich selbst habe es erlebt, dass 10.000 ´e € investiert wurden um dann eine Frage zu stellen „Wie sehen sie das in Beziehung zum UWG?“ Der Anwalt stutzte, fragte „Was hat das denn damit zu tun?“ um dann nach ein paar Stunden anzurufen und zu sagen „Sofort Stopp – das geht alles gar nicht!“ Holdrihoh – da freut man sich doch!
Aus- & Weiterbildung! Wenn das nicht gewährleistet ist, kommt man bis zu einem gewissen Punkt – danach ist einfach Schluss! Wie will man auch in einem System, in dem nichts von außen kommt, wachsen? Woher sollen die externen Anregungen kommen, die neuen Inputs? Versucht man sich nur innerhalb des Systems zu befruchten, nennt man das in einem anderen Bereich Inzucht! Was daraus wird, wissen wir …
Erfahrene Berater! Ob ich hier Eigenwerbung betreibe? Sehen Sie es, wie Sie wollen – aber es ist eine absolute Notwendigkeit, denn jedes Network wird an gewisse Punkte kommen, an denen es vorher nicht war. Hier sollten erfahrene Guides, Wegbegleiter, Personen, die solche Stationen schon einmal selbst er- und durchlebt haben an der Seite des Unternehmers stehen. Ich rede hier nicht von weltweit tätigen Consultingfirmen die jede Branche betreuen, sondern von Personen, die national fachkundig sind! Sorry – aber außer meinen werten Kollegen Michael Strachowitz kenne ich hier keinen anderen, der diesen Anforderungen entspricht.
Auch hier habe ich erlebt, dass Firmen, die im Ausland tätig waren, Beschlüsse umgesetzt haben, die in deren Land Sinn machten und von ebensolchen internationalen Consultingfirmen vorgeschlagen wurden – für deutsche/ europäische Verhältnisse aber das Aus bedeutete! Irrsinn!
Hier noch ein Wort: Wissen Sie, mit wem ich oft zu tun habe? Mit Unternehmen, die sich entweder falsch oder nicht beraten lassen haben. Ignoranz und Arroganz ist die schlimmste und dümmste Art (aber da gibt es Einige, denen es wichtiger ist ihren Kopf durchzusetzen als ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen) – aber es gibt auch diejenigen, die beim „falschen Berater“ waren. Wie viele Menschen sich hier „Berater, Consultant, Coach“ etc. nennen – mir wird schlecht wenn ich daran denke! Man sollte auch diese „Berater“ verklagen können, die glauben durch ein paar Jahre Tätigkeit in der Branche und das Erreichen einer gehobenen Karrierestufe, die man ein paar Monate ausgeübt hat, (um dann zum Schluss zu kommen, es besser zu wissen als alle anderen) fachkundigen Rat geben zu können. „Positives Denken“ ersetzt keine Fachkenntnis!
Die Leidtragenden? DIE BERATER!
Kaufmännisches Geschick! Der Vertrieb will hohe Provisionen haben, der Kunde hohe Qualität, der Kaufmann hohen Gewinn – irgendwie scheint sich alles zu widersprechen! Aber das tut es nicht! Manche Produkte scheiden aber aus bestimmten Gründen sofort aus – hier ist Kalkül wichtig! Wenn der Vertrieb 70 % des Verkaufspreises als Provision bekommt mag das motivierend sein – aber mal ehrlich: Was soll das Produkt wert sein, wenn hier noch Einkauf, Verpackung, Versand, Logistik, Gehälter, Lagerung etc. abgezogen wird?!?
Sich hier zu verkalkulieren ist tödlich. Die Leidtragenden: DIE BERATER!
Ein gleichberechtigtes Team mit unterschiedlichen Kompetenzen. Wenn einer meint, sein Bereich sei „der Wichtigste“ – dann ist da schon der Wurm drin! Was ist das Wichtigste, nachdem Sie alles gelesen haben? Produkte, EDV, Rechtssicherheit, Weiterbildung, Logistik, der Kaufmann, der Vertrieb – was?!
Und wissen Sie was das wirklich Wichtigste ist?! VERTRAUEN! Vertrauen ist der Klebstoff, der alles zusammenhält, der Leim, der auch schwere Zeiten überstehen lässt. Denn es werden in JEDEM Network schwere Zeiten kommen – und wenn man sich dann nicht „grün“ ist – spätestens dann bricht es auseinander.
Wie viele Networks habe ich scheitern sehen, meist waren es NICHT die (fehlerhaften) Produkte, sondern die Menschen, die nicht bereit waren an einem Strang zu ziehen, Überheblichkeit, Arroganz, falscher Stolz und Dickköpfigkeit. Sich hier damit herauszureden „Ich bin halt so“ ist nur billig! Wenn man diesen Weg beschreitet sollte man sich den richtigen Mentor suchen (auch da ist Vertrauen absolute Bedingung) und lernen wollen!
Wenn ihr das „richtige“ Unternehmen gefunden habt: SEID FROH !!!
Wenn ihr Euch noch nicht entschieden habt: SCHAUT HIN – und vor allem: hinter den Vorhang!
In diesem Sinne: mit offenen Augen & geöffnetem Herzen durch die Welt gehen!
Ihr/ Euer
Dirk (Jakob)