Haben Sie sich schon einmal gewundert, dass es so viele Bücher zum Thema „positiv denken“ und „Wunscherfüllung“ gibt. Scheinbar braucht man sich ja nur etwas stark genug zu wünschen, daran glauben usw. und es passiert … . Dann soll man mir doch bitte mal eine Frage beantworten, die folgendem Beispiel zu Grunde liegt:
Stellen Sie sich doch einmal vor, 2 Autos stehen auf verschiedenen Straßen an der Ampel und beide „wünschen“ sich, dass es grün wird. Gleichzeitig gibt es nun ein paar Fussgänger, die auch an der Kreuzung stehen und ebenfalls „wünschen“ das sie nun gehen dürfen … . Wer bekommt nun zuerst „Grün“?! Derjenige, der es sich am meisten wünscht? Der am meisten will?! Sicher nicht … .
Wenn mir jetzt noch jemand aus der Fraktion der „positiven Denker“ kommt und philosophiert, dann möchte ich ihn immer wieder auf das Beispiel hinweisen. Nützt da auch das „positivste denken“ etwas? Sicher nicht …
Es gibt also „Dinge“, die „größer als wir“ sind, die eventuell unserem Willen und unseren Wünschen entgegenstehen. Woher will ich also wissen, welche „Dinge“ nicht unserem Willen unterliegen?! Christen sagen hier beispielhaft „Dein Wille geschehe“, andere sagen, dass wir es „in größerem Zusammenhang sehen“ sollten, wiederum andere reden von morphogenetischen Feldern… . Fakt ist aber, das es nicht nach UNSEREM Willen geht, sondern dass es eine Form des höheren Willens gibt. Ich möchte jetzt hier nicht darüber schreiben, „Was“oder „Wer“ „es“ ist – das ist ein anderes Thema. Fangen wir also an, unsere Wünsche nicht Egobezogen auf uns zu richten, sondern sie in größeren Zusammenhang zu sehen, dann ist nicht nur die Kraft des Wunsches viel größer, sondern wir beziehen andere Menschen mit ein – wir sehen uns als Teil einer Gemeinschaft!
Wie groß ist nun diese Gemeinschaft? Wo fängt sie an und wo hört sie auf? Natürlich ist der kleine Fussballclub eine Ansammlung von Menschen mit gleichem Willen „Ich möchte dass sie siegen“ …, der Nachbaschaftsverein, die Stadt, das Land, gesamte Kulturen, die sich über Ländergrenzen hinwegsetzen – alles sind Gemeinschaften. Denken wir es aber konsequent zu Ende, dann ist die Menschheit eine Gemeinschaft … WIR sind das Volk!
Umgekehrt: Welche Wünsche haben also ein „Nicht-Erfüllungs-Potential“? Das ist – auf der ersten Ebene – recht leicht zu sagen: es sind genau die Wünsche, Hoffnungen und Angelegenheiten, die uns allein betreffen. Es sind die gewollten Zukunftsaussichten, die uns von anderen separieren, die uns abkapseln. ALLES, was nur uns, unser EGO und unseren Willen in den Vordergrund stellt.
Wünschen wir uns also Dinge die im Kontext stehen, die die Belange aller Menschen betreffen – und ich gehe hier noch einen Schritt weiter und nehme die Natur mit dazu – dann denken wir groß und im Zusammenhang. Wir erkennen, dass alles zusammenhängt, das das, „was ich meinem Nächsten antue, mir selbst antue“ – im Guten wie im Bösen!
Handeln wir unterstützend, wünschen uns eventuell ganz andere Dinge, als wenn wir uns separiert sehen, als wenn wir im „Kampfparadigma“ stecken (nach dem Motto „ICH WILL DAS SO“) dann greifen wir auf eine viel größere „Wunschkraft“ zurück. Das schließt natürlich nicht aus, dass wir uns etwas für uns selbst wünschen können und dürfen! Die Frage ist nur: STEHT ES IM ZUSAMMENHANG oder handeln wir Egobezogen, sehen uns als „Nabel der Welt“?! Wir kennen das Sprichwort: Hochmut kommt vor dem Fall …
Mit fällt immer wieder auf, dass wir schon Vieles von dem haben, was wir uns (meist unter – und/ oder unbewusst) wünschen! Vieles von dem, was wir „glauben haben zu müssen um glücklich zu sein“ ist eventuell nicht da. Aber wissen wir WIRKLICH, was gut für uns ist? Wissen wir wirklich, was gut für die Gemeinschaft ist?! Wir sehen es immer nur aus unserem Paradigma, unserer Brille. Und ich persönlich habe festgestellt, dass – je mehr ich „mit der Welle reite statt gegen sie zu kämpfen“ – mich im Einklang befinde, die Dinge leichter und selbstverständlicher passieren. Gerade wenn Dinge „einfach so geschehen“, wenn wir „Glück“ haben – dann kann es sein, dass wir im Sinne des Großen Ganzen handeln.
Je mehr wir im Wiederstand sind, desto mehr wollen wir nicht erkennen, wozu gerade das, was ist, gut ist! Also – nehmen wir die Herausforderungen an, hören wir auf uns gegen wichtige Lernprozesse zu sträuben und sehen Dinge im Zusammenhang.
Wenn wir dann wünschen – ja dann können Wunder geschehen … einfach so, weil es sich ergibt!
Ihr/ Euer
Dirk (Jakob)