Gerade kommen wir aus Thailand wieder… . Ich gebe zu, es ist eines meiner Lieblingsländer, ich mag die Küche, die Landschaften, das Klima, die Kultur – und selbstverständlich auch die Menschen! Nirgendwo auf der Welt habe ich so viel Freundlichkeit, Gastfreundschaft und „caring“ (das Wort `kümmern´trifft es einfach nicht richtig) erlebt wie hier.
Und jetzt höre ich schon einige Leute gedanklich Einsprüche formulieren: die Prostitution, Kinderarbeit, Gewalt, politische Unruhen … – und JA, das gibt es auch!
Wir waren erst in Bangkok im 5- Sterne Hotel „Millenium Hilton“ am Chao Praya River – Luxus pur – und haben von dort aus die Stadt „erobert“. Wir waren auf dem Weekend- und dem Nightmarket auf der berühmten Padpong, im Königspalast, den Floating Markets, in Einkaufscentren in denen man sich verlaufen kann, haben luxeriös gegessen und auch direkt auf dem Markt nebenan (hier ist es mehr als 10- fach billiger als in Touristenläden). Am auffälligsten war, dass ich mit der gesamten Familie (inkl. Freundinnen – wir waren mit 7 Personen unterwegs) auf dem Markt, der bevorzugt von Einheimischen besucht wird, direkt neben dem Hotel, insgesamt das gleiche für Essen und Trinken gezahlt habe, wie für einen Cocktail im Hilton. Wahnsinn?! Nein! : verschiedene Welten!
Dann waren wir auf Koh Samui im „White House“ – einer sehr schönen 4- Sterne Anlage, die einem das Gefühl vermittelt, man lebt im einem Terrarium (wie Winni so schön bemerkt hat). Das Personal – freundlich und entgegenkommend – war immer bemüht; die 1- stündige Massage kostete ca. 250 – 300 Baht (100 Baht sind z.Zt. ca. 2,50 €) und war wirklich gut. Händler – ohne aufringlich zu sein (es sei denn, man reagierte barsch und unfreundlich) boten frische Mangos, Ananas usw an – im Schnitt für 50 Baht. Die Gesichter freundlich, die Augen ehrlich leuchtend… .
Auf dann ins Santiburi, die „Grand Old Lady“ der 5- Sterne Resorts auf Samui. Persönlicher Empfang, Ruhe, Weitläufigkeit, freies Trinkwasser auf der gesamten Anlage, alle Sportmöglichkeiten sind im Preis inbegriffen, täglich kommen ca. jede Stunde Angestellte und bieten jedem Gast Eis/ Früchte an, fragen, ob Sie Sonnencreme brauchen (die sie selbstverständlich gleich in mehrfacher Ausfertigung dabeihaben), fragen, ob sie die Sonnenbrille reinigen dürfen, stellen Liegen um (auch alles kostenfrei), der Direktor kommt auf ein Pläuschchen, regelt, besorgt … . Ein Stück Paradies …
Dann ging es auf zum ca. 20 Minuten entfernten Chaweng zu einem abendlichen Ausflug: Gestank, Prosititution, alles ist laut, Reizüberflutung pur – wir sind geschockt. Natürlich ist der Reiz bei so viel geballter, einseitiger Energie sehr groß um dann genau in dieses Muster zu verfallen: schlechte Laune, Geringschätzigkeit und Egoismus. Dann wird mir aber wieder bewusst, dass es ein Teil des Ganzen ist! Steht es mir zu hier zu urteilen; zu sagen was Gut oder Schlecht ist?! Nein, sicher nicht! So etwas gab es schon immer und überall! ALLES EXISTIERT und es scheint sich Jeder gerade da wohl zu fühlen, was ihm entspricht. Die Augen der Menschen dort habe ich weder als glänzend noch als zuvorkommend erlebt, eher abschätzend, urteilend, auf eigenen Vorteil bedacht. Aber der „Massentourismus“ scheint so etwas zu mögen …
Warum schreibe ich das alles? Dieses Umfeld, in dem wir uns bewegen, prägt uns und wir prägen es auch. WIR entscheiden, welche Energie wir wo leben – auch wenn es manchmal schwerfällt, nicht mit der Masse „zu schwingen“. Egal ob wir im Tempel sind, in der Kirche, auf dem Jahrmarkt, dem Fussballstadion oder in einem Luxushotel: alles besteht parallel und wir entscheiden uns nicht nur welche Energien auf uns einströmen, wir in uns hineinlassen und herausgeben, sondern erkennen auch am Umfeld (wenn wir ehrlich sind und unseren Beobachter einschalten) wie WIR schwingen. Ich erinnere mich an ein Gespräch: „Die Leute sind mit hier zu freundlich“ oder „Das ist alles nur gespielt – die wollen nur an Dein Geld“ oder „Schaue ruhig weg, hier existieren Parallelwelten…“
ICH SCHAUE NICHT WEG – ich gewichte nur nicht! Ich weiß, dass die Aufmerksamkeit die Energie lenkt, die dann dazu neigt sich zu manifestieren. Ich bin nicht gegen etwas – ich bin FÜR etwas! Aber ich schau auch weg, JA! Wo: bei Horrorfilmen, bei Unglücksmeldungen, bei den sensationsträchtigen Nachrichtensendern, die nur darauf warten, dass wieder etwas Schreckliches passiert, beim Streuen von Gerüchten, schlechter Nachrede… . Ja, da schaue ich weg?! Realitätsfremd? Da stellt sich mir die Frage: welche Realität meinen Sie?!?
Auch hier in D/ AU oder CH existieren Parallelwelten – welcher gehören SIE an?! Wie man das am besten erkennen kann: Schauen Sie sich ihr Umfeld an! Wo fühlen Sie sich wohl? Und warum wundern sich dann so viele, dass sie nicht den Erfolg haben, den sie scheinbar anstreben, wenn sie sich dagegen wehren verwöhnt zu werden?! Wenn es Ihnen „zu viel“ ist, zu viel Schönes, zu viel Freundlichkeit, Grün, zu viel Auswahl.
ES GIBT KEIN ZU VIEL – es gibt nur SINNLOS. Wer immer unsere Welt erschaffen hat, hatte nichts mit Beschränkung im Sinn. Wenn ich mir allein die Blätter der vielen Bäume anschaue, die bei mir vor der Tür wachsen – die Hälfte der Blätter hätten auch gereicht :-)! Zu viel Kraft/ Geld/ Energie etc. gibt es nicht – die Frage ist nur, was man damit macht!
Es geht auch nicht darum, dass man es braucht um glücklich zu sein – genau das Gegenteil ist richtig. Wenn ich es geniessen kann am Straßenrand mit Einheimischen zu essen, mit ihnen Späße mache, sie akzeptiere, respektiere und ehrlich bin, sie für ihre Arbeit ebenso schätze wie einen Hoteldirektor im Luxushotel – erst dann bin ich offen und kann alles genießen. Glücklich ist nicht der, der am meisten hat, sondern am meisten aus dem macht, was ihm zur Verfügung steht! Egal wann und in welcher Position!
Also – schauen Sie sich um: Was bringen sie in die Welt? Womit „befüllen“ Sie sich, Ihre Seele, Ihren Geist und Ihren Körper? … und ist es wirklich wichtig zu wissen welche Unglücke auf der Welt passieren?!?
Ihr / Euer
Dirk (Jakob)
Ja, das ist alles wunderbar und richtig. Und mit dem Verwöhnen nehme ich mal auf meine Kappe und DAS tue ich jetzt aber seit der Schattenseitenübung 🙂
Danke dafür!
Wunderbares Land und aus meiner Sicht hat jedes Land seine Nachteile, überall gibt es Schattenseiten, ich entscheide mich für die Sonnenseiten. Ich glaube, dass Menschen, die sich auf die Sonnenseiten konzentrieren, viel eher und effektiver in der Lage sind, mit klarem Verstand, frei von beschränkender Wut und Ohnmacht, zu reagieren und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Ich habe festgestellt, dass Menschen, die nur das Negative sehen und sehen wollen, selten fähig sind, zu handeln um etwas daran zu ändern.
Ich bin froh, mich für diesen Blick entschieden zu haben, für das, was da ist und nicht für das, was fehlt. So kann ich verändern und beitragen. Vor allem bin ich dann in der Lage, zu inspirieren. Und wenn jeder das tun würde, ja, meiner Meinung nach würde DAS die Welt tatsächlich verändern. Was meint ihr?
Agatha
Hallo Agatha 🙂
Ich finde es immer interessant, wenn Menschen die Welt verändern wollen. Warum, wieso, weshalb willst du sie denn verändern? Ich finde, dass ALLES das Recht hat zu existieren. Ohne Schatten kein Licht – manchmal bin ich froh über den Schatten! Weil mir dadurch erst „bewusst“ wird, wie gut es mir geht, was ich alles habe und wer ich wirklich bin 🙂
Das ist ein Thema worüber „man“ ganze Bücher füllen könnte – und es wurden auch schon ganze Bücher darüber geschrieben 🙂
Ich finde, es steht mir nicht zu die Welt zu verändern – doch ich kann mich selbst verändern – meine Sichtweise z.B. – und dann verändert sich auch mein Umfeld. Ich bin sozusagen der Kieselstein, der ins Wasser geworfen wird, mein Handeln hat Konsequenzen und somit verändere ich automatisch die Welt. So Wie jeder andere Mensch das auch tut. Und nicht nur die Natur hat eine unglaubliche Vielfältigkeit – auch wir Menschen sind unglaublich vielfältig. Ich denke, jeder Mensch hat das Recht so zu sein wie er sein will und wie er mit seinen Möglichkeiten auch sein kann.
Und ich stimme Dirk zu, indem auch ich mich schon lange davon verabschiedet habe, mir Horrorfilme, Nachrichten, Tageszeitungen, Klatschzeitungen, diverse Gameshows usw. usf. anzusehen.
Manchmal frage ich mich: „WARUM“ tun die Menschen sich das an? Warum sehen sie solche „negativen Schlagzeilen, Filme, Sendungen…“ so gern? WARUM sind Shows wie „Big Brother“ so der Renner?
Weil sie mitreden wollen – mitreden können? Weil die „Schattenseiten“ interessant sind? Weil es genau das ist was sie kennen?
Ein Autounfall zieht oft solche Scharen von Menschen an, die „glotzen“. Warum? Die wenigstens senden den „Verunglückten“ gute Gedanken, Energie, Stärke, Kraft, Heilung, Licht oder Liebe zu – sie wollen einfach nur „dabei sein“, weil sie sich dann „wichtig“ vorkommen, was erzählen können und dadruch „uneingeschränkte“ Aufmerksamkeit bekommen.
Ich habe auch aufgehört zu „missionieren“ – so nannte das mal eine meiner Trainerinnen. Sie sagte: „Nimm die Menschen so wie sie sind – du willst ja auch so genommen werden wie du bist.“
JA – ich will so genommen werden wie ich bin, mit all meinen Stärken und Schwächen, mit all meinen Fähigkeiten und Unzulänglichkeiten… ich will nicht manipuliert werden – ich will mich selbst verändern können, so wie ich will und meinem Tempo 🙂
Und deshalb meine ich, ist ALLES, WIE ES IST, GENAUSO RICHTIG UND WICHTIG IST, WIE ES IST.
Liebe Grüße aus Österreich, Anita
Hallo Dirk,
DANKE für’s teilhaben lassen an deinen wundervollen und schönen Erlebnissen. Ich habe im Moment nicht die Möglichkeit zu reisen und deshalb „genieße“ ich diese Zeilen ganz besonders 🙂
Liebste Grüße aus dem wunderschönen Österreich, Anita
Lieber Herr Jakob,
ein Bericht, der mir aus dem Herzen geschrieben ist. Spezielle auch im lezten Teil, wo Sie über das Hinsehen und akzeptieren schreiben. Nicht die Augen verschließen, nein, aber akzeptieren – was ist, das ist.
Ich kenne auch meine Haltung von früher. Es gab nichts, was es nicht wert war kritisch betrachtet und kritisiert zu werden. Heute mag ich das nicht mehr. Es führt mich nicht weiter. Jetzt begeleit mich seit einiger Zeit das Motto: „Stell Dir vor es klappt – und wir tun es.“ Es führt mich auf meiner Reise, die inzwischen sehr bunt und spannend geworden ist, und es läßt mich handeln – zusammen mit andren.
@Anita … interessant – Aber wo siehst Du den Unterschied zwischen „Veränderung“ und „positiven Einfluss nehmen“. Letztendlich nehmen wir durch JEDE Aktion Einfluss – auch wenn wir nichts tun!
Verändern – so habe ich Agatha verstanden – wird hier nicht im Sinne von „fremden eingreifen“ verstanden (also nach dem Motto „Ich weiss es besser als Du“) sondern als Beitrag. Dieser Beitrag sollte immer in voller Absicht gepaart mit Absichtslosigkeit geschehen. Das geht: Ich trage voller Absicht Menschen bei – und bin absichtslos darin zu sehen, was sie daraus machen, denn das ist deren Verantwortung.
Im Gegenteil: Ich halte es sogar in der heutigen Zeit für sehr wichtig „sein Licht leuchten zu lassen“, nicht um zu verändern, sondern um zu erhellen und Bewusstheit zu schaffen.
Eines sollte uns bewusst sein: Wir haben IMMER Einfluss auf das, was um uns passiert – die Frage ist, ob wir es bewusst gestalten oder unbewusst gelenkt werden. Und nochmals: hier geht es nicht darum Dinge „zu regeln“ oder seinen Werten zu folgen … .
Die Schwierigkeit liegt (zumindest bei mir) darin, dabei locker zu bleiben und zu akzeptieren, was Menschen wählen ..
Genau so habe ich das gemeint. Mich zu verändern, in Liebe beizutragen und anzunehmen, was daraus wird. Alles hat seine Daseinsberechtigung und dennoch, wenn ich mich verändere, dann kann ich Fußspuren hinterlassen. Wenn ich einen klaren Geist habe, kann ich Ungerechtigkeit besser sehen. Wenn ich dann wütend werde, ändert sich nichts. Dann bin ich energetisch sogar Teil dieser Ungerechtigkeit. Wenn ich sie aber sehe, liebevoll betrachte, dass alle ihr Bestes geben, auch wenn es in einer Ungerechtigkeit mündet…ja, dann kann ich eventuell sogar etwas tun.
Und locker bleiben ist für mich auch oft eine Herausforderung, gerade wenn ich mit meinen Jugendlichen arbeite. Ich sehe Ungerechtigkeit, sehe, dass alle ihr Bestes geben, biete eine Hilfe an und viele nehmen sie, einige aber nicht. So ist es nun mal. Sollten wir deshalb keine Hilfe mehr anbieten, nur weil alles seine Daseinsberechtigung hat? Das wäre für mich der Unterschied zwischen „leuchten“ und nehmen was ist und Gleichgültigkeit. Und Gleichgültigkeit kommt für mich nicht in Frage. Ändern kann ich sowieso nichts, ändern kann sich jeder einzelne sowieso nur selbst, wenn er dies möchte und die Zeit gekommen ist.
@4p2p… ja ich stimme dir zu 100% zu, so wie du das jetzt schreibst. Und ich stimme ja auch Agatha zu 100% zu in ihrem Artikel.
Und doch habe ich immer wieder ein komisches Gefühl bei dem „die Welt verändern“. Ich weiß nicht wieso, denn die Welt verändert sich ja eh ständig. Das Leben IST Veränderung.
Warum wollen wir denn die Welt verändern? Und ich nehme mich nicht aus – ich will das im Grunde meines Herzens ja ebenso. Und doch hat das für mich immer wieder so einen Touch „Manipulation“ in sich – wenn ich es WILL 🙂
Wo bleibt die Toleranz, die Akzeptanz? MUSS ich es denn nicht tolerieren und akzeptieren – das Dunkle? Die Schattenseiten? Das fällt mir immer so schwer – dieses „Negative“ zu akzeptieren – tolerieren kann ich es immer noch nicht. Hab ich versucht – und noch immer nicht geschafft. Besonders, wenn Menschen die ich kenne und schätze, dabei zu Schaden kamen.
Eigenartigerweise kann ich besser damit umgehen, wenn es mich selbst betrifft bzw. trifft. Das geschieht allerdings immer seltener – Gott sei Dank 🙂
Wenn die Veränderung positiv geschieht – SUPER. Und wenn sie auf negative Art und Weise geschieht – ja, dann gehts mir so wie dir: es ist eine riesengroße Herausforderung dabei locker, gelassen und ruhig zu bleiben.
Und – um einen Ausdruck von Agatha zu verwenden – „inspirieren“ (ich liiieebe dieses Wort) kann ich nur in gelassenem, ruhigem und lockerem Zustand.
So wünsche ich uns allen einen klaren Blick für die Dinge um uns herum 🙂
Lassen wir unser Licht leuchten –
auf dass wir die Menschen um uns herum inspirieren 🙂
PASSION:
There are people of spirit
and there are people of passion,
both less common than one might think.
Rarer still are the people of
spirit and passion.
But rarest of all is
a passionate spirit.