Die Macht der Gerüchteküche …

Es gibt wenige Dinge, die mich auf die Palme bringen – böse, absichtlich gesetzte Gerüchte sind so etwas, denn sie sind ein machtvolles Zerstörungsmittel, wirken perfide und schon im alten Japan wurde dies als Kriegstatktik und zur Durchsetzung eigener Interessen eingesetzt.   Machiavelli hat dieses zerstörerische Elemt fast bis zur Perfektion beherrscht. Sein Name wird heute mit rücksichtsloser Machtpolitik unter Ausnutzung aller Mittel verbunden. Der später geprägte Begriff Machiavellismus wird daher oft als abwertende Beschreibung eines politischen Verhaltens gebraucht, das raffiniert, aber ohne ethischen Einflüsse von Moral und Sittlichkeit die eigene Macht und das eigene Wohl als Ziel sieht (wikipedia). In der heutigen Zeit dienen Sie dazu Mobbing aktiv zu betreiben und unliebsame Menschen zu „entfernen“.

Machiavelli

Einmal wie ein Virus eingesetzt, vergiftet es den Geist der Menschen, fördert Mißtrauen und bringt Spaltung! Gerade in letzter Zeit bekomme ich mit, wie dieses Mittel gezielt eingesetzt wird, um eigene Interessen in den Vordergrund zu bringen und „unliebsame Gegner“ (oftmals Menschen, die nicht mit einer Meinung sind und deren Standpunkt man am besten beseitigen will) zu entfernen. „Hast Du eigentlich gehört, was XY über dich sagt, wenn Du nicht dabei bist?“ … und schon wirkt der Virus … oder „Ich verstehe nicht, warum XY sagt, dass Du nicht … könntest… .“ Oder eben Mitteilungen „ganz im Vertrauen“ … die „keiner wissen darf“.

Ich gebe zu, dass ich hier auch einmal betroffen war. In meinem ersten Vertrieb war es so, dass ich scheinbar der Geschäftsleitung zu „mächtig“ geworden bin (das lag wohl daran, dass ich weit über 90 % des gesamten Firmenumsatzes mit meiner Downline gemacht habe) und sie einem Teil meiner Führungskräfte „einen Floh ins Ohr gesetzt“ hat. Sie streute gezielt Gerüchte – natürlich immer so, dass die Betroffenen es als großes Risiko ansahen, mit mir zu sprechen, da ich angeblich Schlechtes über die selbst gesagt haben soll – und hinterher war es so, dass Menschen, mit denen ich über Jahre erfolgreich zusammengearbeitet hatte, sich völlig verunsichern ließen und kaum mehr miteinander redeten. Das alles nur zu einem Zweck: Sie wollte mein Verhältnis zu diesen Menschen zerstören, um quasi als Vertraute, diese Menschen auf eigene Ziele anzusetzen. Auch im „Buch der 5 Ringe“ – wohl eines der ältesten Bücher über das Thema, wie man „übermächtige Gegner“ schlagen und zersplittern kann – ist diese Taktik beschrieben: Sorge dafür, dass Du – statt gegen einen mächtigen Gegenpart – durch gezielte Untergrundaktionen, diese eine Gruppe in viele kleine Splittergruppen zerstreust. Zerstöre Gemeinschaften und herrsche dann – bei dieser Taktik ist aber eines wichtig: Das sich die Menschen nicht offen miteinander unterhalten…

Das wirklich böse an dieser Sache ist auch, dass derjenige, der diese Gerüchte verbreitet, dann hinterher auch noch fälschlicherweise als Freund gesehen wird. „Bin ich froh, dass er mir das gesagt hat…“. So können es Büroangestellte schaffen selbst ein eingespieltes Team von Chefs auszuspielen – immer hinter vorgehaltener Hand und „ganz im Vertrauen“.

Wer Gerüchte in die Welt streut – wer angeblich was gesagt hat – hat immer SEINEN Vorteil im Sinn um die Situation maßgeblich in seinem Sinne zu beeinflussen! Denn mal ehrlich: Wir alle sagen einmal unbedacht Dinge, die  – in anderem Licht und mit einer Prise Sarkasmus gewürzt – ganz anders wirken. So etwas wird von solchen Menschen oft genutzt …

Man kann diesen Kreislauf aber unterbrechen – und dass versuche ich SOFORT, wenn ich merke dass solche Ränke geschmiedet werden. Aber es braucht auch immer 2 Parteien dazu, um diese unmoralischen, egoistischen Bestrebungen zu entlarven. Was kann man tun?

1. Offenheit; reden Sie offen und ehrlich mit allen Beteiligten und scheuen auch keine Konfrontationen! Manchmal mag es sogar peinlich sein, den angeblichen Verursacher anzusprechen und zu fragen „Sage mal, hast Du wirklich gesagt, dass … ?“

2. Direkte Kommunikation – Nicht ÜBER, sondern MIT Leuten reden! Am besten – und das tue ich so oft als möglich – nehme ich denjenigen, der mir „unter der Hand“ etwas sagt, gleich mit zu demjenigen, der es angeblich gesagt hat und konfrontiere sie. „Sage mal, stimmt das, dass Du gesagt hast … ?“

3. Setzen Sie sich gegen Gerüchtetreiber zur Wehr! Wie? Gehen Sie zu der Person, über die der „Gerüchtetreiber“ redet und befragen Sie sie direkt – und am besten nehmen sie den Übeltäter gleich mit.

4. Stellen Sie bloß! Sobald Sie etwas derartiges hören sprechen Sie den Gerüchtetreiber gleich an „Was willst Du damit bezwecken, wenn Du mir das sagst?“

5. Konfrontieren Sie die Parteien!

6. Seien Sie mutig! Manchmal braucht es Überwindung um Aufklärung zu betreiben – aber überlegen Sie sich, was passiert, wenn sie es nicht tun! Gerüchtetreiber rechnen damit, dass sich Menschen nicht offen unterhalten…

7. Halten Sie sich aus der Gerüchteküche fern, denn dort wird nur mit vergifteten Zutaten gekocht! Meiden Sie solche Menschen und wenn Sie im Büro oder Ihrer Organisation solche Verhaltensweisen erkennen, entlarven Sie sie und vermeiden den Kontakt.

8. Gehen Sie selbst offen mit Kritik und Meinungsverschiedenheiten um! Gerüchtetreiber sprechen meist Menschen an, die selbstgerecht handeln und sich selbst kaum Kritik stellen wollen …

Nochmals zu Machiavelli, der wirklich Vieles zerstört und manipuliert hat: Nach dem „Aufstand gegen die verhaßten Medici“ wurde „die Republik wieder ausgerufen und die alte freiheitliche Verfassung am 16. Mai 1527 wieder hergestellt.“ Daraufhin bewarb Machiavelli sich wieder um eine Sekretariatsstelle. Aber auf der Sitzung des Großen Rates am 10. Juni 1527 wurde er „mit 555 gegen 12 Stimmen abgelehnt. Nach Rudolf Zorn (1977) traf ihn die Ablehnung hart. „Es war ein Schlag, von dem er sich nicht mehr erholte.“ Er starb schließlich im Alter von 58 Jahren am 21. Juni 1527 – also 11 Tage nach seiner Entlavung und Niederlage.

Solche Menschen – erkannt und aufgedeckt – sterben immer allein und einsam, weil sie im Grunde keiner leiden kann.

Also – redet miteinander und reißt die Wurzel des Übels aus, denn je weiter diese Ränke geschmiedet werden, desto schwieriger wird es und desto härter müssen die anschließenden Maßnahmen sein!

Ihr/ Euer

Dirk (Jakob)

3 Kommentare zu „Die Macht der Gerüchteküche …

  1. Hallo Dirk,

    du hast recht. In meiner jetzigen Arbeitsstelle (du weißt, welche ich meine) sind Gerüchte stets dabei und in 95 % der Fälle einfach nicht wahr. Oft kann man sogar sagen, dass noch nicht einmal ein Fünkchen Feuer zu erkennen ist, selbst wenn Verursacher den Rauch fördern.
    Auch hier ist oft zu erkennen, dass die meisten Menschen die, über die sie sprechen, als Spiegel benutzen. Im Grunde sagt das Gesagte sehr viel über denjenigen aus, der das Gerücht in die Welt setzt.
    Und der, über den gesprochen wird, bekommt etwas über 10 Ecken mit und ist meist hilflos wütend.
    Das einzige, was hilft, ist dein Punkteplan. Auf die Konfrontation und die ehrlich betroffene Frage in Anwesenheit einer Bezugsgruppe, wie diese und jene Aussage gemeint war, bekommt man häufig Stottern, ein Erröten und ein Stammeln, dass man es gar nicht so gemeint hat. Meine Erfahrung ist, dass derjenige nie wieder über einen spricht.
    Und wie gesagt, häufig ist ein Gerücht eine Aussage über die Person, die es streut.
    Und das finde ich durchaus beruhigend!
    Danke Dirk!

  2. Hallo Dirk,
    ich stimme wieder einmal voll und ganz mit dir überein und ich kenne diese Geschichten auch aus meinem Leben.
    Ich möchte dazu eine Film empfehlen der diese Thematik geschickt aufgreift:
    „GOSSIP“ ist der englische Titel und „Tödliche Gerüchte“ ist der deutsche Titel.
    Prädikat sehenswert 🙂
    LG, Anita

  3. Dort wo man mit Menschen zusammen arbeitet, wird „Gemenschelt“ und eine geballte Energie geht einher, sei‘s im positiven, sowie im negativen Sinne!
    Zu diesem Thema habe ich die letzten Tage nach ein paar Gedankenanstöße gesucht… und da sind sie… aber wir beide wissen ja, es gibt keine Zufälle!!!
    Schon alleine der Hinweis auf Umkehrgedanken; also den „Streuer“ darauf bringen, wie er sich fühlten würde, wenn er in der Haut des anderen stecken müsst, ist meist sehr wirkungsvoll.
    Energy-Emotion eben…
    Danke Dirk!!!

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