Naturkonformes Wachstum


Vielerorts wird über „Expansion, Wachstum, Steigerung etc.“ geredet – und ich erlebe oft, dass nur Teilbereiche des „wirklichen Wachstums“ bedacht werden. Darauf möchte ich hier einmal eingehen.

Immer wenn ich solche Sprüche höre „Wir werden die Größten“ dann frage ich mich, was das soll. Wachstum des Wachstums wegen? Verdienst des Geldes wegen? Da sollten wir uns doch die Frage stellen WARUM? Also – warum will man „der größte … werden“? Spricht da die Abhängigkeit und die Sucht nach Anerkennung zu uns? Fehlt da nicht jedwede Selbstwahrnehmung und auch Selbstbewusstsein? Wenn ich aber für mich selbst „der Größte“ werden möchte, sollte ich folgende Energien bedenken: und hier nehme ich einmal die 4 – Elemente Lehre als Vergleich:

1. Feuer – das heisst zielgerichtete ENERGIE! Wenn wir die Natur betrachten (gerade zu dieser Jahreszeit), so sprießen die Pflanzen aus der Erde, sie durchstossen den Boden, drängen nach oben, wollen sich zum Erblühen bringen. Diese Energie drängt einfach nach außen, nichts stellt sich ihr in den Weg und sie ist unendlich kraftvoll. NICHTS kann sich ihr in den Weg stellen; denkt bitte nur an das Unkraut, dass auch eine Teerschicht nicht aufhalten kann…

Wie oft erlebe ich aber kraftlose Leute, die zwar SAGEN, das sie wachsen wollen, aber entweder negative Urteile über diese Energie haben („Das ist mir zu dominant“ – das kann ich im übrigen zu jeder Form der Energie sagen, die klar und kraftvoll zu Tage tritt) oder eben genau dieses unbedingte Wollen, dieses „Ich gehe in jedem Fall da durch – komme was da wolle!“ vermissen lassen. Also fragt Euch: Wo lasst ihr Euch aufhalten?!

2. Wasser – das heisst emotionale Energie. Gerade die Pflanzen brauchen nicht nur die Sonne zum Wachstum, sondern auch das Wasser. Wir wissen, was passiert, wenn wir Blumen kein Wasser geben. Dieses Wasser spiegelt die Emotionen wieder, den Zusammenhalt, die Gefühle, das Zwischenmenschliche. Ohne Emotionen keine Bindung – ohne Bindung kein Zusammenhalt. Und nur gemeinsam mit Anderen können wir wirklich Grosses vollbringen!

Berücksichtigen wir also bei aller zielgerichteter Feuerenergie also auch die Rücksicht auf andere Menschen, haben wir das Bewusstsein zum Großteil nur im Zusammenspiel mit anderen Menschen SEIN und wachsen zu können, sind wir auch weich, lassen Zeit und geben Leben?

Wir alle kennen den Spruch „Der hat verbrannte Erde hinterlassen..“ – wenn man kein Wasser dazugibt, kann das schon einmal passieren…

3. Erde – das ist die stabilisierende Energie. Erde gibt Halt, ist verbindlich, berechenbar, schwer und die Pflanze kann darin erst ihre Wurzeln entfalten. Ohne die Stabilität, das Verlässliche, die „Seriösität“ rennt man zwar in der Gegend herum, kann unendlich viel Feuer- oder Wasserenergie haben – aber sie findet keinen Halt sich zu „erden“.

Oft wird diese Energie gerade als „Hemmung“ wahrgenommen, da sie den feurigen Typen scheinbar „aufhält“. Das tut sie aber eindeutig nicht (wenn sie nicht im Gespiel der 4 die „erste Rolle speilen will“, wie es bei Chefs, die reine Verwalter sind, oft auftritt). Erde will eben den Halt geben, den wir brauchen. Sonne und Wasser sind ebenso wichtig wie die Erde, die der Pflanze erst Halt gibt und Stürme überstehen lässt.

Stellt Euch als folgende Fragen: Wo ist meine Stabilität? Wo habe ich „mein Zuhause“, bin verlässlich und biete Anderen die Möglichkeit sich bei mir anzulehnen?

4. Luft – das ist die die leichte Energie, die kein Ziel hat aber alles umspielt. Ohne Luft kein Leben, kein Atmen, kein Sauerstoff. Wir atmen den Sauerstoff ein, den die Pflanzen abgeben und atmen widerum das aus, was Pflanzen benötigen. Austausch – das Gegenteil der Erde, Leichtigkeit, keine Form, keine Festigkeit.

Das bedeutet auch, das wir lernen sollten, uns nicht zu sehr auf „Rituale des täglichen Lebens“ genannt „Einerlei oder Routine“ festzulegen, sondern immer auch sehen, was wir noch mehr aus uns machen können. Die Luft ist auch unserem Verstand gleichzusetzen, unserer Fähigkeit flexibel zu reagieren und sich immer weiter neu zu erschaffen.

Fragt Euch also: Lege ich mich irgendwo zu sehr fest? Nehme ich Neues auf, lerne ich, bin ich flexibel?

Nur das Zusammenspiel dieser Energien lässt die Natur wachsen, Bäume blühen und uns langfristig Großartiges erreichen! Und ist es dann nicht egal „wie groß“ man dann ist? Strebt die Sonnenblume an die Größe einer Eiche zu erreichen? Möchte die Eiche die Flexibilität des Bambus nachahmen? Konkurriert ein Gänseblümchen mit einer Rose? Das ist der Grund, warum ich diese ganzen Vergleichsgeschichten nicht mag …

Ich bin für mich immer „der Größte“ – nur im Vergleich mit Anderen kann ich klein erscheinen! Und bitte vergegenwärtigt Euch das: DAS IST BEI JEDEM EINZELNEN SO! Nun ist das Leben aber kein Wettbewerb mit sich selbst oder anderen Menschen, sondern viel eher die Chance, eigene Potentiale herauszufinden, sie zu fördern und zu stärken. Wenn ich am Ende meines Lebens sagen kann „Ich habe alles getan was in meine Macht stand um das Beste aus mir zu machen, ich war authentisch, habe auf Herz & Verstand gehört, für mich selbst keine Ausreden gelten lassen und war mir treu!“ – ist das nicht die einzige Größe die zählt?!

Wo fangen die Vergleiche an? Bei der Körpergröße, der Haarlänge, den Verdiensten, Anzahl der Kinder, Größe der Wohnung? Sind nicht alle diese Attribute frei gewählt?

Lasst uns der Größte sein, der WIR SELBST sein können und andere Sprüche klopfen, denn die wichtigste Anerkennung, die man geben kann, ist die, die man sich selbst gibt, denn nur das kann man auch Anderen weitergeben!

Ihr/ Euer

Dirk (Jakob)

Ein Kommentar zu „Naturkonformes Wachstum

  1. Sehr schön und verständlich geschrieben. Ein Artikel, den die Welt wirklich braucht. Das hat mich sehr berührt.
    So wichtig es ist, eigene Spuren zu hinterlassen, so wichtig ist es auch, die eigene Größe anzuerkennen.
    Dankeschön

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