Achtsamkeit ist eine der wesentlichsten Übungen um sein Bewusstsein zu steigern. Bewusstsein darüber, wie man selbst denkt, was man verursacht, wie man (re-)agiert und welche Neigungen wir verspüren. So kommen wir uns selbst auf die Schliche, auch wenn das – zugegebenermaßen – oftmals eine wirklich herausfordernde Aufgabe ist. Unser „kleiner Mann im Ohr“ sagt uns immer wieder, dass es doch Blödsinn sei, man ja jetzt so handeln müsse, weil … – oder unsere Ungeduld feuert unsere so Emotionen an, dass sie den Verstand fast komplett benebeln.
Sich „herunter zu kühlen“ ist oftmals von entscheidender Bedeutung, denn ich habe schon oft erlebt, dass überschäumende Gemüter uns dazu veranlasst haben schärfer zu reagieren, als es notwendig ist. Da werden Mails geschrieben und Dinge gepostet, die man niemals gesagt/ geschrieben hätte, wenn man in der Lage ist Distanz aufzubauen. Distanz zu seinen eigenen Emotionen, zur Deutung dessen, was man verstanden zu haben glaubt – Distanz um den Überblick wieder zu gewinnen.
Ich bemerke bei mir, dass – je eher ich dazu neige vorschnell zu reagieren und ich kaum in der Lage bin zu WÄHLEN, was ich tue – eben genau diese Distanz fehlt. Dann seinen „Beobachter“ einzuschalten ist wichtig für die eigenen Entwicklung. Wie das geht: „eigentlich“ ganz einfach: atmen, nochmals atmen und sich emotional von der (Re-)Aktion entfernen. Wenn es weiter schwerfällt: bewusst weiter atmen und es noch einmal probieren.
Mit geht es in diesem Blog vor allem darum, dass wir uns unseres Einflusses bewusst werden. Uns sollte klar sein, dass wir MIT ALLEM WAS WIR IN DER KOMMUNIKATION MIT ANDEREN (NICHT) SAGEN ODER (NICHT) TUN UNSEREN GEGENÜBER BEEINFLUSSEN!
Stellen wir uns vor, 2 Teilchen prallen aufeinander – nach der Begegnung haben beide eine andere Richtung. Stellen wir uns vor, durch das was wir (nicht) sagen oder (nicht) tun strahlen wir eine Energie aus, die unseren Gegenüber beeinflusst, die er aufnimmt. Stellen wir uns vor wir alle haben eine spezielle „Farbe“ und durch Kommunikation „mischen“ wir diese Farben – es gibt viele solcher Beispiele.
Je intensiver wir also im Austausch sind (sogar sprachlich zeigt es uns an, dass wir „tauschen“), desto intensiver ist unser Einfluss.
Stellen wir uns also nur folgende Fragen:
– Bin ich mir darüber im Klaren, WAS ICH ABGEBE?
– … und WAS ICH DAMIT BEWIRKE?
– Nehme ich willentlich Einfluss auf das, was ich abgebe?
– Bin ich mir darüber bewusst, dass meine Energien ein Teil des Großen Ganzen ist?
Die letzte Frage möchte ich ein wenig erklären. Die einen nennen es „Stimmung“, die entsteht, wenn (viele) Menschen zusammenkommen, die anderen sprechen von morphogenetischen Feldern, die entstehen und realer Bestandteil unseres Lebens sind. Wir alle kennen die Situation, wenn eine Party gefeiert wird und wir vorher eventuell gar nicht „so gut drauf waren“, uns diese Stimmung aber einfach gepackt hat. Oder wenn wir in einer Fankurve auf dem Fußballplatz stehen – oder andererseits bei einer Beerdigung sind. Je stärker also die Emotionen der Menge, desto größer der Einfluss auf den Einzelnen. Das ist auch der Grund, warum viele in „Jubelveranstaltungen“ Dinge tun, die sie allein nie getan hätten – aber das ist ein anderes Thema… .
Die Frage, die ich an dieser Stelle an alle Leser stelle ist: „Bist Du Dir BEWUSST, dass DU SELBST einen Einfluss hast?! … das DU SELBST die Stimmung dieser Masse beinflusst?!“
Stellen wir uns jetzt noch vor, dass das nicht nur bei und mit Menschen möglich ist, sondern mit der Natur – auch die hat Einfluss auf uns. Bedenken wir nur, was passiert, wenn wir eine schöne Landschaft sehen, die Sonne strahlt – oder es eben tagelang regnet.
Wir leben in einem „System“, welches sich gegenseitig beeinflusst und stehen am Steuerrad unseres eigenen Lebensschiffes! WIR bestimmen mit wie die „Großwetterlage“ ist. Und genau wie unser Körper psycho-somatisch reagiert, wird es auch unsere Umwelt tun, denn die Masse an Teilchen formen den Körper, formen die Stadt, das Land, das Erdteil – die Welt, formen die Stimmung, das Klima … – weiter möchte ich an dieser Stelle nicht gehen.
Mit Psychosomatik (Altgriechisch ψυχή psyche für Atem, Hauch und Seele und σῶμα soma für Körper, Leib und Leben) wird in der Medizin die Betrachtungsweise und Lehre bezeichnet, in der die geistig-seelischen Fähigkeiten und Reaktionsweisen von Menschen in Gesundheit und Krankheit in ihrer Eigenart und Verflechtung mit körperlichen Vorgängen und sozialen Lebensbedingungen in Betracht gezogen werden. (Wikipedia).
Warum sollte also unsere Welt nicht auch „psychosomatisch“ auf uns reagieren? Würde das nicht viel erklären, was zur Zeit passiert?
Also: werden wir uns unserer Einflusses auf UNS(er denken, handeln und fühlen), unser direktes Umfeld, unseren Gesprächspartner, unseres Freundes- und Bekanntenkreises, ja somit auch auf alle Menschen bewusst!
Das heißt nicht, dass wir immer nur „freundlich und nett“ sein sollten – aber warum fangen wir nicht einmal damit an 1. BEWUSST zu agieren und 2. unsere Wahrheit zu sagen? Würden wir uns das von Anderen wünschen? Wenn ja, dann sollten wir es einfach tun …
Ihr/ Euer
Dirk (Jakob)
Lieber Dirk,
wie schaffst Du es immer wieder, genau das anzusprechen, womit ich mich gerade beschäftige. Du bist einfach genial und ein großer Lehrer und Weiser.
Mach weiter so.
Schade, daß ich Dich nicht öfter persönlich treffen kann. Du bewirkst sehr viel in den
Menschen, auch mich hast Du angestoßen und vorwärts gebracht.
Dafür danke ich Dir
Licht und Liebe
von Lia Viola Dahl
Hallo Dirk,
diese Aussagen sprechen mir aus der Seele und sind genau jetzt richtig.
Wieviele Dinge im Leben würden anders laufen, wenn wir vor der Reaktion die Achtsamkeit mit all ihren Wahrnehmungen stellen würden?
Diese Wahrnehmungen als unseren Spiegel zu erkennen, läßt die mögliche Distanz finden – und schon liefe der menschliche Umgang etwas anders (besser).
Danke für diese schönen Aussagen von Dir.
Viele Grüße Monika
Hallo Dirk,
Schon die Redewendung „ich bin ausser mir“ zeigt, daß wir in dem Moment nicht “ in uns “ sind und uns deshalb auch Dinge passieren, die nicht passieren würden, wenn wir mehr „zuhause“ wären. Nur wenn ich „in mir“ bin, sitze ich am Steuer meines Wagens – ansonsten fährt der Wagen mit mir – so passieren Unfälle – auf jeder Ebene 🙂
Wieder mal ´n guter Tipp zur richtigen Zeit 🙂
Danke
Andrea
Lieber Dirk,
danke für den Blog.
Ulrike