Ich möchte mich hier einmal für die „Konsequenz“ einsetzen. Viele Leute verwechseln es mit Härte, Strenge oder auch mangelnder Flexibilität – aber das ist eine richtig ausgeführte Konsequenz sicher nicht. Wie immer gilt es, den goldenen Mittelweg zu finden und keine „Ausreden vor sich selbst“ gelten zu lassen. Konsequent zu sein, heißt vor allem sein Ziel im Fokus zu haben und sich nicht (von anderen – meist eigenen Wünschen und Verlockungen) beirren zu lassen!
Konsequenz kann auch Sicherheit, kann Stabilität und Rückhalt geben und vor allem Spielregeln anzeigen „So ja – so nein“. Aber da gibt es ja noch: „Ausnahmen bestätigen die Regel“ oder „Keine Regel ohne Ausnahme“, die einem konsequenten Vorgehen widersprechen – was ist nun richtig? Sicher ist an diesen 2 Sprichwörtern auch etwas Wahres dran – aber mal ehrlich: Machen wir da nicht oft die Ausnahme zur Regel? Nehmen wir nicht immer dann genau dieses „Keine Regel ohne Ausnahme“ wenn es uns passt und nicht, wenn es richtig und angebracht ist?
Ich persönlich bemerke es sehr oft in der Erziehung. In den Situationen, in denen ich eigentlich konsequent sein müsste, mache ich Ausnahmen, WEIL ES MIR LEICHTER FÄLLT, nicht, weil es angebracht ist. Wenn es um Sport gehe, den ich machen möchte, wenn es um Ziele geht, die ich erreichen will – wenn es um Änderung eines Verhaltens geht, das ich mir selbst antrainieren möchte. IMMER und wirklich immer kann ich – wenn es mir gefällt – die Ausnahme zur Regel machen und mich damit selbst betrügen. Die wirklich wichtige Frage lautet aber: IST DAS SINN UND ZWECK? Ist das, was ich WIRKLICH will? Gehe ich da nicht eher meinem „Bequemlichkeitstrieb“ oder meiner Trägheit nach als dem was WICHTIG und RICHTIG wäre?!
So, wenn man sein Leben ändern und verbessern möchte. Wir wissen alle eines: Wenn wir immer das gleiche tun was wir vorher getan haben, werden wir auch das erreichen, was wir vorher erreicht haben. Also müssen wir uns ändern. Diese Änderungen aber müssen KONSEQEUNT passieren und eingehalten werden. Wenn wir uns vornehmen MEHR zu erreichen, sind diese Änderungen sowohl auf Körperlicher, als auch auf Seelischer und der Handlungsebene vorzunehmen. Nun sind wir aber alle zum Teil auch „Gewohnheitstiere“ und neigen dazu in alte Muster zu verfallen. Deshalb braucht es Aufmerksamkeit und Gewahrsam, um festzustellen, ob man nicht ausgetretene Pfade geht. Darüber habe ich in einem anderen Blog ausführlich geschrieben.
Diese neuen Denk-, Gefühls- und Handlungsweisen setzen sich aber umso schneller durch, desto konsequenter wir sie ein- und umsetzen. Wir müssen uns quasi selbst umerziehen und uns diese neuen Ebenen zur Gewohnheit machen. Je eher wir nachgeben, je mehr wir „Ausnahmen“ machen, desto eher lassen wir uns ein Hintertürchen offen. Und das zeigt wiederum, ob wir WIRKLICH wollen.
Wir sind also dann besonders konsequent, wenn wir WIRKLICH etwas wollen. Der umgekehrte Satz lässt folgenden Rückschluss zu „Je mehr Ausnahmen ich mache, desto weniger will ich es wirklich!“ JA, das stimmt und so kann jeder selbst überprüfen ob er nun wirklich etwas ändern, verbessern, lernen oder erweitern will. Es geht darum selbst in den Spiegel zu schauen und „es“ sich selbst einzugestehen.
Konsequenz gibt auch gerade dem neuen Teampartner einen Handlungsrahmen vor und zeigt „Da ist die Grenze.“ Wenn wir ein System haben, mit oder in dem wir arbeiten, dann gibt es eben da Dinge die gemacht werden – und andere Dinge eben nicht! Und das gilt es auch konsequent umzusetzen. Es geht auch nicht darum unflexibel zu sein, unnachgiebig oder stur, nein – es geht um die „Spielregeln“. Entschuldigt sich der Schiedsrichter, wenn beim Fussball eine SpielerIn den Ball mit den Händen anfasst (die eine Ausnahme bei der Frauen WM soll hier nicht als Regel gelten 🙂 ) für den Pfiff? Es gilt also IM VORFELD abzuklären, WAS und WOHIN unser Gegenüber möchte, welche Ziele er hat – und dann gilt es eben konsequent den Weg einzuhalten, der ihn dahin führt!
„Ich kann gerade nicht weil…“ oder „Heute geht es nicht, weil …“ und „Ich wäre ja pünktlich gekommen, wenn …“ – alles das sind Ausreden. Man will sich also aus etwas herausreden – nimmt sich selbst aber immer mit. Hier wird es dann darum gehen nicht auf irgendetwas zu pochen, sondern einfach den Anderen bei sich zu lassen und SEINEN Weg zu gehen. Oftmals machen wir den Fehler „Anpassung“ mit „Inkonsequenz“ zu verwechseln – das ist etwas komplett anders. Ich kann flexibel UND konsequent sein.
Liebevolle Konsequenz ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die wir als Eltern haben können. Wer, wenn nicht wir Eltern sollen den Kindern zeigen, dass es gewisse Grenzen gibt, Spielregeln, die es im miteinander einzuhalten gilt? Wer, wenn nicht ein guter Sponsor/ eine gute Führungskraft zeigt einem neuen Teampartner, wie man sein Geschäft gut aufbauen kann, zeigt PRAKTISCH auf, wie es geht und zeigt auch, was nicht geht?! Und nicht nur, dass er es zeigt – er VERHÄLT sich vor allem so!
Letztendlich können keine wirklich großen Ziele und Visionen umgesetzt werden, wenn wir nicht konsequent sind – und die gepaart mit Spaß, Humor, Weisheit und Leichtigkeit sind ein sicherer Schlüssel zum Erfolg!
Das das manchmal nicht leicht ist weiß ich – aber es ist konsequent und führt zum Ziel!
Ihr/ Euer
Dirk (Jakob)
ich sag nur – innere Schweinehunde! – und die treten doch manches mal in Herden auf! Danke Dirk, für die „Er-inner-ung!