Warum gibt es überhaupt Geld? Oberflächlich geantwortet, ist das sicher klar – aber gäbe es auch Geld, wenn man Andere nicht für etwas bezahlen würde, das man selbst nicht tun möchte/ kann? Ist Geld nicht einfach nur sekundär und geht es eigentlich nicht nur um die „Arbeit die zu tun ist“ oder die „Ware, die man haben will“? Lassen Sie uns einmal überlegen und uns daraus einige Konsequenzen ziehen …
Als ich diesen Gedankengang gelesen habe, habe ich erst einmal gestutzt: „Geld gibt es nur, weil man Anderen etwas geben muss, damit sie etwas tun, was man selbst nicht will“. Neben den anderen Aspekten und Überlegungen, die dem Thema „Geld“ zu Grunde liegen, sicher auch für alle Menschen, die in Teams arbeiten und/ oder Andere für sich und die eigene Idee gewinnen möchten, um gemeinsam etwas aufzubauen, ein wesentlicher Aspekt.
Wenn wir dem Metzger Geld geben um Ware zu kaufen – dann können wir es auch so sehen: Er schlachtet das Tier, verarbeitet es und ich bekomme die fertige Ware. Somit erledigt er eine Arbeit, die ich entweder nicht kann, oder nicht machen will. Ergo stimmt die o.a. Aussage. Wenn wir dem Steuerberater Geld geben ist es offensichtlich: Er erledigt etwas, was wir nicht wollen oder können. Wenn wir Miete zahlen: Da hat einer für uns ein Haus gebaut und stellt uns die Räume zur Verfügung – auch das können oder wollen wir nicht. Denn mal ehrlich: Wenn wir draußen im Wald leben würden, hätten wir dann nicht die WESENTLICH größere Motivation, uns ein Hütte selbst zu bauen?
Wie sieht es mit der Haushälterin, der Putzfrau, dem Taxifahrer, Bäcker, Polizist (ja auch er tut etwas, was wir nicht wollen, möchten oder können: er passt auf uns auf, er verfolgt Straftaten bzw. verhindert sie durch sein reines „da sein“) aus? Den Bänker bezahlen wir, dass er Dinge tut, die wir nicht können oder er besser kann (toi, toi, toi) und ja – sogar mit den Steuern tragen wir dazu bei, dass uns allen positive Verbesserungen zu Teil werden; oder würden sie in Ihrer Freizeit lieber zur Hacke greifen um am Autobahnausbau weiter zu arbeiten, statt einen kleinen Beitrag in die „Allgemeinkasse“ zu zahlen, damit es ein anderer macht?
Was bedeutet das für uns?
Die erste Frage, die SIE sich stellen sollten lautet: Sind Sie auch für Jemanden aktiv – also im Angestellten- / Arbeiterverhältnis bzw. als Beamter – der selbst diese Aufgaben nicht machen will? Machen Sie diesen Job, weil Sie dafür Geld bekommen, damit auch Sie anderen Menschen das Verdiente wieder geben, damit die dann wiederum Dinge tun, die SIE nicht wollen? Oder tun Sie die Dinge, weil Sie es WOLLEN, weil es Spaß macht und Sie darin Befriedigung finden? Um es auf den Punkt zu bringen:
Würden Sie es auch dann noch tun, wenn Sie VIEL WENIGER oder gar nichts dafür bekommen würden?
Die Antworten auf diese Fragen sind deshalb so interessant, weil Sie uns klar machen, ob wir unserer Berufung folgen, oder „Legionäre“ sind, ob wir etwas vorrangig aus Spaß machen – oder nur, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Jetzt kommt die Einsicht, die man daraus ziehen sollte: Ist es nicht völlig klar, dass man an Dingen, die man gerne tut ohne auf die Belohnung zu warten, wesentlich mehr Spaß hat, dort begeisterter und begeisternder ist, man viel mehr Durchhaltevermögen hat (würde sich jemand, der aus Spaß ein 100.000 Teile Puzzle zusammensetzen möchte darüber beschweren, wie weit er ist – und würde er sich über so etwas wie „Durchhaltevermögen“ überhaupt Gedanken machen?) und mit einer ganz anderen Energie den Erfolg der Sache verfolgt? Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie würden die Dinge, für die Sie bezahlt werden nur noch aus Spaß tun – geht das?
Wenn Sie sagen würden: „Also, dann würde ich es auf keinen Fall tun…“ – dann sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
1. Warum glauben Sie, es tun zu müssen? Meinen Sie nicht, dass – wenn Sie etwas tun würden, dass Ihnen Spaß macht – Sie dabei wesentlich mehr Erfolg hätten, die Zeit schneller vergeht und damit mehr Lebensqualität realisieren?
2. Wenn Sie es aus irgendwelchen Gründen – die Sie zu haben glauben – nicht ändern können/ wollen: ist es dann möglich die Einstellung zu dieser Tätigkeit zu verändern? Schaffen Sie es Freude daran zu finden … die positiven Seiten zu sehen?
Dann möchte ich noch einen Gedankengang anschließen: Wenn Sie Menschen suchen, die mit Ihnen im Team arbeiten – tun Sie das, weil Sie wollen, dass sie eine Arbeit erledigen, die Sie nicht tun wollen? Wenn es so ist: Glauben Sie nicht, dass Ihr Gegenüber das auf eine bestimmte Art fühlt/ bemerkt, auch wenn Sie meinen ein noch so guter Schauspieler zu sein? Wie würden Sie sich vorkommen, wenn Sie wüssten, dass Sie nur deswegen eine Tätigkeit ausführen sollen, weil es ein Anderer nicht tun möchte und sich „zu gut“ dafür vorkommt? Fühlten Sie sich da nicht ausgenutzt? Viele Fragen … .
Oder ist es so, dass Sie mit Menschen arbeiten, weil Sie es WOLLEN? Weil Sie WISSEN, das es einen enormen Vorteil für die Anderen darstellt, dass Sie GERNE Vormachen was zu tun ist, dass Sie Ihre Tätigkeit lieben oder zumindest gerne tun und auch das Ihrem Gegenüber vermitteln? Wenn dann jemand sagt: „Das will ich nicht…“ – können Sie sich vorstellen, dass Ihnen das viel weniger leid tut, als wenn Sie nur den anderen „benutzen“ würden, damit er etwas tut, was Sie nicht wollen? Ich kann mir vorstellen, dass dies alles unangenehme Fragen sind – deshalb sind sie umso wichtiger!
ALLE wirklich erfolgreichen Menschen sagen: Liebe das, was Du tust – und Du wirst erfolgreich! Sie sagen nicht: Tue so, als wenn Du es liebst, damit Du viel Geld verdienst um damit erfolgreich zu sein!
Die Unterschiede sind ENORM, der Ausgangspunkt ist ein komplett anderer – und deshalb ist es oft wichtiger sich die richtigen Fragen zu stellen, als vorgefertigte Antworten zu bekommen.
Herzlichst
Ihr/ Euer
Dirk (Jakob)