Ach ja – schon wieder so ein „positiv- denken- Artikel“?! Mitnichten, denn ich möchte einige Schritte weiter gehen und nicht zu sehr auf das Resonanzgesetz eingehen. Klar ist es so, dass – wenn wir hinter jeder Ecke einen Angriff vermuten und nur potentielle Straftäter, Betrüger und Menschen sehen, die nur „hinter unserem Geld her sind“ – wir dadurch geprägt werden. Unsere Ausstrahlung, unsere Gesichtszüge, unsere Haltung anderen Menschen gegenüber – alles das wird sich anpassen/ ändern. Somit verändern sich soziale Beziehungen, menschliche Nähe, echtes Vertrauen ist kaum möglich und eine selektive Wahrnehmung ist die Folge …
Das wirklich dramatische daran ist, dass diese Menschen dann auch wirklich finden was sie suchen! Wobei dann natürlich die Frage ist: „Wo liegt die Ursache?“ nach der altbekannten Frage „Was war eher da: Huhn oder Ei?“. Wenn man ihnen zu beweisen versucht, dass es da ja auch noch andere Menschen gibt, die eben nicht so agieren, wird vermutlich die Aussage kommen „Warte nur ab, wenn sich die Situation so ergibt, wird sich schon herausstellen, dass…“ . Es ist in etwa so, dass man hinter jedem Menschen einen Aggressor vermutet und ihn so lange provoziert, bis er aggressiv wird, um sich dann selbst wieder zu rechtfertigen und zu behaupten „Siehst Du, habe ich doch Recht gehabt!“
Wäre es aber auch soweit gekommen, wenn wir uns nicht aggressiv, sondern zuneigend verhalten hätten? Wäre es dann noch soweit gekommen, wenn wir Verständnis und vertrauensvoll kommuniziert hätten? Wahrscheinlich nicht. Goethe hat einmal in etwa gesagt „Wie könnte der Mensch Göttliches erkennen, wenn in ihm nicht Göttliches wohnt?!“ Wie können wir also all diese Dinge vermuten, wenn Sie selbst nicht in uns wären?! Ich persönlich achte immer sehr darauf, was Menschen Anderen vorwerfen, denn damit verraten sie in der Regel ihre Schattenseiten selbst.
Da an sich ist ja gar nicht schlecht, denn in JEDEM MENSCHEN stecken alle nur erdenklichen Verhaltensweisen, die – je nach Situation – zu Tage treten. Die zentrale Frage ist: WORAUF RICHTEN WIR UNSEREN FOKUS?! Wie so häufig bewahrheitet sich da das Sprichwort „Die Energie folgt der Aufmerksamkeit!“ Richte ich meine Aufmerksamkeit also auf das, was nicht geht, was nicht klappt, auf das was fehlt, kann ich nicht erkennen was da ist, was klappt und schon vorhanden ist! Unser Bewusstsein funktioniert da wie eine Taschenlampe, die auch nur das beleuchtet, was wir anstrahlen. Das hat jeder schon einmal bemerkt: Hat man selbst z.B. einen blauen Mercedes gekauft, sieht man viel häufiger genau diese Fahrzeuge. Aber mal ehrlich: Sind es tatsächlich mehr geworden oder hat sich nur unsere Wahrnehmung verändert?
Wie sieht es in dieser Hinsicht mit Menschen in Ihrer Umgebung aus? Wie ist Ihre Einstellung/ Haltung zu neuen Partnern im Team (entweder „Der bekommt es sowieso nicht hin“ oder „Er braucht noch mehr Übung wird dann aber sicher gut!“), zu der geleisteten Arbeit (entweder „Die sind unfähig das so zu machen, wie ich es will…“ oder „Jeder tut sein Bestes“), zu ihren Kindern („Der macht ja nur Mist“ oder „Erfahrungen in einem sicheren Umfeld zu machen ist von essentieller Wichtigkeit“) – Beispiele könnte ich viele bringen! Reden Sie offen oder hinter verschlossener Tür? Vermuten Sie Intrigen? Fühlen Sie sich mißverstanden?
WIE wir die Welt betrachten liegt lediglich an uns und hat mit den „harten Fakten“ nichts zu tun! Diese Fakten zu interpretieren – das ist echte Einstellungssache, die wir aber bewusst ändern können. Hier kann ich nur JEDEM das Buch „Ein-Stellungs-Wechsel“ empfehlen und ans Herz legen!
Es gibt aber auch Menschen, die sich dann – um sich eben mit diesen Fakten nicht mehr zu konfrontieren – in verschiedene Ecken zurückziehen. Der Eine mag dann mehr das intellektuelle Spielfeld, richtet seine Interessen fast ausschließlich auf geistige Ausbildung, der Andere kennt fast alle spirituellen Bücher, macht Selbsterfahrungsworshops, hat für fast alles eine Erklärung und weiß immer guten Rat zu geben (den er oder sie dann aber selbst kaum beherzigt bzw. immer eine passende Ausrede für sich hat) – widerum Andere geben sich ihren Sinnen und ihren Genüssen hin. Da wird geschlemmt was das Zeug hält, kennt jeden Gourmettempel, weiß, welcher Wein zu welchem Käse passt und negiert alles geistige oder emotionale.
Was alles diese Menschen aber vergessen, ist, dass wir weder rein geistige Wesen, noch – nur wie die Tiere – unseren Instinkten ausgeliefert sind. Wir sind nicht entweder – oder … wir Menschen sind sowohl – als auch! Es ist schön lecker zu essen, sich verwöhnen zu lassen, guten Wein zu trinken, Spaß zu haben, laut zu lachen und auch einmal ungehemmt seiner (Tanz-)Lust zu frönen. Wer aber da stehen bleibt, negiert eben die andere Seite, die, die uns zu sozialen Wesen macht, uns in Verbindung mit anderen Menschen treten lässt, die Seite in uns, die zu geistigem und spirituellem Wachstum (an-)treibt. Wer lediglich die geistige Welt betritt, der muss einfach anerkennen, das wir körperliche Wesen sind, die auch aus Fleisch und Blut bestehen, die ab und zu Verdauungsstörungen haben und genährt werden wollen!
Wir sind Gewinner und Verlierer – wir sind Einzelwesen, die in einer Gemeinschaft leben. Wir leben in einer Welt, die enormen Einfluss auf uns hat – und bestimmen trotzdem selbst. Wir sind weder streng noch gütig, weder schlampig noch diszipliniert, weder schlau noch dumm. JEDER MENSCH kann zu verschiedenen Zeitpunkten ALLES WAS MÖGLICH IST sein; und – um hier Novalis zu zitieren – „Alles ist gut, nur nicht überall, nicht immer, nicht für alle“. Wir sind der Widerspruch an- und in sich!
Wenn wir uns nicht um die Welt, Umweltschutz, Menschen oder auch persönliches Glück kümmern – dann kümmert sich auch die Welt, die Umwelt, Menschen oder auch das persönliche Glück nicht um uns! Wenn wir uns nicht um das Glück Anderer kümmern – warum sollte sich dann jemals jemand um unser Glück kümmern?!
Sich aber nur uns ausschließlich um andere Wesen zu kümmern, meint, seine Bedürfnisse nicht anzuerkennen, sich selbst nicht Wert zu schätzen. Und da frage ich sie: Wie kann man andere Menschen WIRKLICH anerkennen und sie unterstützen, wenn wir es selbst nicht tun? Sich zu über-/ unterfordern, heißt, die Welt und Menschen um sich herum zu über-/ unterfordern!Geizig anderen gegenüber zu sein, bedeutet, sich selbst gegenüber geizig zu sein! Verzeihen können heißt auch, sich selbst zu verzeihen – und das ist manchmal das Schwierigste! Oder wie heißt es so treffend im ältesten Buch der Welt: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ oder was sagt da Hermes Trismegistos z.B. als Grundlage innerhalb seiner 7 Gesetze: „Wie oben so unten“ und auch „Wie innen so außen“ … Alles fließt hinein und wieder hinaus. Alles besitzt seine Gezeiten. Alles steigt und fällt.
Haben Sie also Mut zu sich selbst – dann können sie auch andere ermuntern! Glauben Sie, dass Sie etwas verändern können, dass Sie Menschen und das Schicksal sie lieben – und Sie werden den Beweis dafür finden!
Ob das Leben uns berührt und wir andere Leben berühren, hängt von unserer Fähigkeit ab, unser komplettes Menschsein anzunehmen. Das ist zwar nicht immer einfach – aber es ist phantastisch, denn wir haben alle Möglichkeiten! Wenn sie ihre Aufmerksamkeit darauf richten ….
Ihr/ Euer
Dirk (Jakob)