Gerade ist mit bei einem Beitrag aufgefallen, dass man es manchen Menschen wohl nie Recht machen kann. Das liegt in der Natur der Sache, aber trotzdem ist es – und das habe ich bei vielen Menschen erlebt, die sich um andere kümmern, sie anleiten, sich um sie sorgen oder einfach nur das Beste für sie wollen – immer wieder eine Herausforderung das anzuerkennen. Hier gibt es 2 Blickwinkel und für beide Parteien etwas zu lernen …
EGAL was man macht – bestimmte Leute beschweren sich immer und immer wieder. Bietet man mehrere Möglichkeiten zur Auswahl – kann man sich nicht entscheiden und beschwert sich, daß man es nicht anders gelegt hat … . Macht man eine klare Aussage – kommt der Hinweis, dass man es auch anders sehen kann … . Schenkt man Blumen – sind es die falschen… . Ist man begeistert von dem was man tut und bringt es entsprechend rüber – gibt es Menschen, die es als manipulativ ansehen. Ist man eher neutral und ruhig – behaupten andere, dass es ja zum Einschlafen langweilig und gar keine Begeisterung spürbar ist … . Sind Sie fast ständig erreichbar – sagen manche, dass sie selbst nicht diesen Preis für den eigenen Erfolg zahlen wollen; sind Sie kaum erreichbar sind manche in der Beschwerde und meinen, dass Ihnen wohl der Erfolg zu Kopf gestiegen ist … .
Wir sehen, es gibt VIELE Beispiele – und die genannten sind sicher nur eine ganz kleine Auswahl möglicher Verhaltensweisen und deren Reaktionen.
Was kann derjenige lernen, der anbietet? Er kann im Vorfeld überlegen, wie bestimmte Menschen reagieren könnten, es in seinen Plan mit einbeziehen, aber sich nicht verbiegen lassen, nur um keine „Antipathie“ und Gegenreaktionen zu erhalten. Sich so zu verbiegen, dass man es jedem Recht machen möchte ist schlichtweg unmöglich. Sören Kiekegard hat einmal gesagt „Ich weiß zwar nicht wie man 100 %- ig erfolgreich wird – aber ich weiß, wie man es nicht wird: Indem man versucht es Jedem recht zu machen!“ Ist es nicht so, dass wir Menschen schätzen und ihnen vertrauen, wenn wir wissen, „wo wir bei ihnen dran sind?“ … das wir gerade das bei vielen Politikern und anderen „Wendehälsen“ bemängeln? … das man nur dann, wenn man für etwas steht, auch definiert und als Individuum wahrgenommen wird? … das es in manchen Angelegenheiten eben Menschen braucht, die polarisieren und sich nicht in den Einheitsbrei mischen wollen?!
Selbstverständlich kommt dann immer „Gegenwind“ – aber wie beschrieben – das ist immer so und kann nicht vermieden werden. WENN „es“ aufgrund dieses Gegenwindes vermieden wird, dann zum Preis der Selbstverleugnung – und wie will man dann Selbstwert oder Selbstbewusstsein entwickeln, wenn man sich nicht traut, dass, was einen selbst ausmacht, zu kommunizieren?! Es geht nicht darum, es als „richtig“ oder „ausschließlich“ darzustellen, sondern es einfach zu kommunizieren, zu sagen „das ist meine Meinung.“
Was können die anderen lernen? Sie könnten zum Beispiel einmal versuchen es aus einer anderen Perspektive zu sehen, die Brille zu wechseln und das Positive aus der Botschaft zu entnehmen. Man muss ja nicht mit der Person übereinstimmen, aber – bleiben wir einmal bei den Blumen, die nicht „die richtigen“ sind – kann man da nicht die Absicht Freude zu bereiten mehr schätzen, als den Fokus darauf zu richten welche es sind? Wenn man eine Auswahl von Terminen hat, kann man da nicht die Bemühung schätzen vielfältiges anzubieten, statt zu unterstellen, dass man sich keine Gedanken gemacht hat? Das man Menschen, die begeistert sind, so nimmt, auch wenn man Informationen gerne auf neutrale Art vermittelt bekommt und sieht, dass es scheinbar wirklich etwas Tolles für den Vortragenden ist? Und natürlich auch umgekehrt: Das man Menschen, die eher neutral sind für ihre Sachlichkeit schätzt, statt herumzumäkeln, dass es zu langweilig ist?!
Egal ob die Sonne scheint oder es regnet; egal ob Kinder folgsam sind oder ihre eigene (teilweise schmerzlichen) Erfahrungen machen (wollen); egal ob der Vordermann den Parkplatz weggeschnappt hat oder nicht; egal ob Menschen zu dick, zu dünn, zu dov (ja – „dauernd ohne Verstand“ 🙂 ), zu schlau, zu laut, zu leise zu … sind – es sind Menschen. Und einer der ausschlaggebenden Aspekte unserer persönlichen Weiterentwicklung zeigt, ob und wie wir mit den unterschiedlichen Menschen und ihren individuellen Verhaltensweisen umgehen können, sie ihren Weg gehen lassen, sie auch für ihre Art wertschätzen können!
Das bedeutet nicht, dass ich das immer kann – aber ich bemühe mich darum. Und wenn ich mich dann aufrege, komme ich immer öfter zu dem Punkt, an dem ich mich frage: „Was stößt der Andere da gerade an, was mich so aufreibt? Womit bin ich so in Widerstand, dass ich so reagiere? Wo meine ich, Recht haben zu müssen?“ … und wenn ich es schaffe aus dieser Perspektive Menschen und deren Aktivitäten zu betrachten, dann bin ich für mich einen riesigen Schritt weiter. Probieren Sie es doch auch einmal … . ein Hinweis: bei den Menschen, die einem am nächsten stehen, wird es wahrscheinlich am schwierigsten.
Wenn wir anfangen würden (und das wirklich verrückte ist, dass es gar nicht so gemeint sein muss), Menschen Positives zu unterstellen und statt in die Beschwerde zu gehen für UNS das Positive zu sehen, dann sind wir wirklich auf einem guten Weg! Dann können wir durch´s Leben schreiten und auch wenn man uns versucht anzugreifen, erkennen wir die Beschränkungen des Gegenübers, die geistige Krankheit des Zorns, der Missgunst und darin die Basis vieler körperlicher Beschwerden.
Geistig und körperlich gesund zu sein hat kaum etwas damit zu tun, was die Anderen machen, sondern wie wir auf das reagieren, was von Außen auf uns zukommt! Wie wir es „verarbeiten“ ohne es zu verinnerlichen, wie wir in den Aktionen der Anderen unseren Gegenüber erkennen und in unseren Re-Aktionen uns selbst!
Also, wenn Sie das nächste Mal wieder auf eine nicht beitragende Art reagieren, fragen Sie sich doch einmal, wie man es noch sehen kann. Wenn Sie interessiert, wie man so etwas wirklich zur Regel machen kann und sich von Launen Anderer unabhängig und frei machen kann, wie Sie selbst zum positiven Leuchtturm Ihrer Umgebung werden können – dann empfehle ich ihnen dieses Buch
Wenn nicht – auch ok; sicher werden sich genug Gründe finden, sich zu beschweren 🙂 .
Ihr/ Euer
Dirk (Jakob)