Wir kennen es alle … die entscheidende Frage, welchen Beruf man ergreifen soll um seinen „Lebensunterhalt“ zu verdienen. Da ich selbst Vater von 3 Kindern (22, 18 und 14) bin, einen „bewegten“ Lebenslauf hinter mir habe und durch meine nun mittlerweile über 30- jährige Tätigkeit als Referent, Trainer und Coach sehr viele Menschen kenne, bin ich nicht nur selbst mit diesem Thema konfrontiert, sondern sehe offenen Auges, wie groß die Unsicherheit bei Kindern/ Jugendlichen/ jungen Erwachsenen und Eltern ist.
Ja, es gibt auch einige Ausnahmen; da scheint es so, dass einzelne Kinder schon in frühestem Alter wissen was sie wollen und gezielt ihren Weg gehen. Das ist aber sicher die Ausnahme – oder würden Sie mir da widersprechen?
Früher war es klar, dass „eine gute Ausbildung“ mehr als die „halbe Miete“ war. Oder können Sie sich vorstellen, dass diejenigen, die vor 30 Jahren ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben, keinen Arbeitsplatz bekommen hätten, wenn sie wollten? Bei exotischen Studien mag das schon sein – aber sicher war es nicht die Regel. Heute sieht es ganz anders aus, denn ein Großteil der Studienabgänger sehen sich einer Situation gegenüber, die ihre Eltern so nicht kannten: Unsicherheit, mangelnde Perspektiven und Zeitarbeit. Fast tägliche Berichte zeigen auf wie die Situation ist: hier nur 1 Beispiel aus der Zeitung „Die Zeit“ mit den Titel „Jung, gut ausgebildet, arbeitslos„.
Wissen Sie, dass in den letzten Jahren fast 50 % der Studienabgänger in Zeitarbeitsfirmen untergekommen sind? Sicher – denken sich viele – das ist besser als „nichts“. Das mag auch in der Regel so sein – aber ist es das, was jemand, der 13 Schuljahre und i.d.R. 5 Studienjahre hinter sich gebracht hat, wirklich wollte/ will?!
Auch der so sehnlich angestrebte Arztberuf sieht in der Realität doch ganz anders aus, als von den Eltern vorgestellt. Schauen Sie sich doch einmal an, was Assistenzärzte verdienen, die in Krankenhäusern nicht unüblich 60 Stunden in der Woche arbeiten … . Und die Perspektiven? Nachdem sie die „Realität“ kennengelernt haben und versuchen sich selbständig zu machen, werden massenweise Schulden aufgebaut – um dann der Pharmaindustrie fast ausgeliefert zu sein. Die Verlockungen sind groß an „Studien“ teilzunehmen und das, was die meisten, die Menschen wirklich helfen woll(t)en inspiriert hat Arzt zu werden, wird fast zwangsweise auf dem Altar des Mammon geopfert …
Handwerk hat goldenen Boden – so sagt man und wenn ich mir die Auftragslage so mancher Handwerker anschaue, dann glaube ich es auch. Aber was ist, wenn man einen Betrieb aufbauen will, selbst größere Träume hat und sich finanziell durch eben ein eigenes Geschäft Unternehmerträume zu erfüllen? Sicher steht auch da die Hürde der Finanzierung, die, wenn man sie genommen hat, dann einer anderen Situation gegenübersteht: der Zahlungsmoral vieler Kunden und die Abhängigkeit von Auftraggebern und deren Zahlungsfähigkeit. Wie viele wirklich gute Handwerker kenne ich, die ihre Angestellten bezahlt haben um dann hinterher Konkurs anzumelden, weil ihre Auftraggeber zahlungsunfähig waren … .
Also – was tun?
Es hat sich viel geändert und ich mag hier gar nicht kommentieren ob dies „gut oder schlecht“ ist. Es ist – und das reicht! Jede Generation hat ihre Herausforderung, der sie sich stellen sollte (Kriegsjahre, Wiederaufbau, Bewahrung des Friedens, Sinnhaftigkeit des Seins und Bewahrung der Werte ….). Paradigmen ändern sich, ganze Berufsgruppen verlieren ihre Existenzberechtigung während neue Chancen und Möglichkeiten entstehen. So mag es früher „sicher“ gewesen sein bei einer Bank zu arbeiten oder zu studieren – heute ist es das nicht mehr. Andererseits entstehen Branchen, die es nicht gab. Hier möchte ich nur das Beispiel das gesamte Internet und dessen Möglichkeiten ansprechen.
Also – was tun?
Auch da wird jeder seine Antwort finden – und ich als Vater, Coach und Unternehmer habe auch eine Antwort gefunden, von der ich nicht weiß, ob sie richtig ist. Diese Antwort lautet: EIGENVERANTWORTUNG fördern, SELBSTÄNDIGES Denken und Handeln in den Vordergrund stellen und das mit einer soliden Ausbildung, die Herz & Hirn betrifft, kombinieren!
„Ausbildung“ an sich entstand und entsteht aber immer noch am besten durch eigene Erlebnisse, eigene Erfahrungen und einem Vorbild, welches man beobachtet um dann (anfänglich unter Beobachtung)selbst diese Dinge zu tun. Also gilt es, so viel als möglich unterschiedliche Erfahrungen zu machen – und das nicht nur für „unsere Kinder“ sondern uns selbst! Wer sich auf Gewerkschaften, große Betriebe und den „sicheren Arbeitsplatz“ verlässt ist bald verlassen, denn die Sicherheit der großen Systeme gibt es faktisch nicht mehr. Shareholdervalue, bestehende Beziehungsgeflechte (um nicht zu sagen: Seilschaften) und Internationalisierung mit dem outsourcen einem Großteil der Arbeiten sind einfach aus der heutigen Arbeitswelt nicht mehr weg zu diskutierende Fakten.
Es gilt also uns selbst und unserem Nachwuchs die Möglichkeit zu geben eigene Erfahrungen zu machen um eigene Neigungen und die Lust, an dem, was einen selbst befriedigt, zu finden. „Lust“ und „Spaß an der Tätigkeit“ kann man nicht verordnen und sich nur in wenigen Fällen theoretisch vorstellen. Wie ein Spürhund, der seiner Fährte folgt, gilt es herauszufinden wo die Begeisterung liegt – denn dort liegt auch die Ausdauer, die Fähigkeit „zäh“ zu werden und auch die scheinbar schlechtesten Umstände in Kauf zu nehmen um seinen Wunsch in die Realität zu bringen, sich durchzusetzen. Denn ist es nicht wesentlich besser etwas zu finden, was einem selbst Spaß und Befriedigung bringt, als nur einen besser bezahlten Job auszuüben, der einem eigentlich „stinkt“ – aber man es tun muss um seinen Verpflichtungen nachzukommen?!
Die Quelle der Energie sprudelt dann, wenn man sie anbohrt, wenn man EIGENES Interesse hat tätig zu sein – und diese Quelle muss jeder Mensch selbst finden. Es gibt keinen Fahrplan, den man sich ausdrucken und dem man gedanken- und gefühlsverloren folgen kann ….
Aus diesem Grunde ist es auch aus meiner Sicht gut und sinnvoll, wenn Auslandssemester, Praktika und „work & travel“ Zeiten im Lebenslauf den Charakter und die Sichtweise des einzelnen Menschen bereichern.
Vor vielen Jahren wurde ich von der Wirtschaftszeitschrift „brand eins“ interviewt und gefragt, ob ich es für gut heißen würde, wenn mein Sohn später auch einmal in die Branche des Network-Marketing geht. Damals antwortete ich „Er muss wissen was er tut, aber wenn es das wollte würde ich es natürlich unterstützen…“ . Heute sage ich noch zusätzlich:
Was soll er denn anderes tun, um ein selbstbestimmtes und ausgefülltes Leben zu leben?
Was kann er denn sonst anderes realistisch unternehmen, um sich nicht in Abhängigkeiten, Schulden oder Tagträumereien zu verirren?
Wo bzw. was sind – mehr denn je – die Alternativen?!
Dann kann er – wie jeder Andere auch – „quasi nebenbei“ ausprobieren ob er mehr in die kaufmännische Richtung geht, ob es ihm mehr liegt mit Menschen zu arbeiten, ihm Produktentwicklung, Vertrieb, Logistik oder sonst etwas Spaß macht. Er lernt wie es ist mit Enttäuschungen umzugehen, Niederschläge zu verarbeiten, sich durchzusetzen, verschiedene Sprachen zu sprechen , sich zu präsentieren und Engagement für das zu zeigen, was ihn begeistert.
Und mal ehrlich – Hand auf´s Herz: Ist es nicht das, was IN JEDER BRANCHE und in jedem Beruf ausschlaggebend ist um später selbständig erfolgreich zu sein – oder nur seinen Arbeitsplatz zu behalten? Das ist bei jedem Menschen so und meiner Erfahrung nach scheitern auch deswegen so viele in im Network/ Empfehlungsmarketing, weil sie eben eine der oben angeführten Merkmale nicht lernen oder beherzigen wollen. Sie WOLLEN sich nicht ändern und bleiben bei den alten Paradigmen, wie etwas zu sein hätte! Ja, manche Menschen opfern Ihre Träume nur um Recht haben zu wollen, um dann später allen möglichen Umständen und Menschen die Schuld ihres Scheiterns in die Schuhe zu schieben. Hauptsache man kann den Anderen erzählen, warum man es nicht geschafft hat. Entschuldigung – aber Gründe zu finden warum etwas nicht klappt ist so ziemlich das Einfachste, was es gibt….
Die Erfahrung, die ich gemacht habe, ist die, dass es sicher nicht einfach ist; dass es Kraft und Gelassenheit braucht loszulassen und gleichzeitig konsequent zu sein. Ja, BEIDES ist wichtig: ab einem gewissen Zeitpunkt die völlige Freiheit zu geben und trotzdem konsequent zu sein. Uns selbst, Kindern und Freunden zu reflektieren und zu sehen, was wir verursachen um durch den ein oder anderen Prozess schmerzhaft zu erkennen was geht und was nicht …. . Aber ist es nicht auch das, was Leben ausmacht?!
Also – was tun?! Ganz einfach: WAS TUN!
Eine Frage stelle ich in Coachings und Trainings oft: „Ist der Lebenssinn etwas, das man finden muss, oder etwas, das wir uns selbst geben?“ oder in abgewandelter Form „Gilt es den Lebensweg zu finden oder ihn durch das Beschreiten zu gehen und durch Irrtümer und Erfolge auf den „eigenen Weg“ zu gelangen?“
Die Zeit, Sicherheiten im Außen zu suchen, ist vorbei. Da hilft kein Studium, kein noch so sicherer Vertrag – keine noch so großen Versprechungen. Es ist Zeit, sich diese Sicherheiten SELBST anzueignen – für uns selbst, unsere Kinder und alle anderen Menschen auch.
Dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg und einen aufregenden und befriedigenden Lebensweg!
Ihr/ Euer
Dirk (Jakob)
ja, den Nagel auf dem Kopf getroffen = das ist der einzige Vergleich der hier gilt! Ich erlebe dies genau jetzt bei meinem Sohn (31): Bauingenieur und Architekt, er ist nach dem Doppel-Studium in Spanien gleich nach Deutschland und sucht im Raum Frankfurt Arbeit…
Die Codierung der Bestimmung ist aus unseren Ahnenreihen auszulesen. Wer Interesse daran hat wirklich zu erfahren warum er da ist kann sich auch mit Typologier, Nems- und Zahlenanalyse dem Thema nähern. Entscheidend sind dabei 2 Sichtweisen – was erwartet die Matrix von mir und was ist meine wirkliche Bestimmung.
Sicher eine Sichtweise … und wir bekommen viel über unsere „Ahnen“ mit.
Den Rest muss jeder selbst für sich herausfinden …