
Vor ein paar Tagen hatten wir ein Meeting und unter anderem mit einem Orthomolekularbiologen über Palceboeffekte gesprochen. Wikipedia schreibt: Ein Placebo (Lat.„ich werde gefallen“) ist im engeren Sinn ein Scheinarzneimittel, welches keinen Arzneistoff enthält und somit auch keine durch einen solchen Stoff verursachte pharmakologische Wirkung haben kann.Es sieht einem echten Medikament (z.B. einer Tablette) in der Regel zum Verwechseln ähnlich.
Unter „Placebo-Effekt“ fassen Ärzte Wirkungen zusammen, die allein durch die Verabreichung einer Arznei und den Glauben daran, sie würde helfen, entstehen. Im erweiterten Sinn werden auch andere Scheininterventionen als Placebo bezeichnet. Placeboeffekte sind positive Veränderungen des subjektiven Befindens und können objektiv und messbar nachgewiesen werden.
Nun ging es in dem Gespräch unter anderem darum, dass er am Anfang seiner Karriere auch in bestimmten Situationen ein Arzneimittel spritzen musste, von dem er gelesen und persönlich erfahren hatte, das es erhebliche Nebenwirkungen nach sich zog. So entschloss er sich (Zitat) „eine besonders große Spritze mit einer langen und imposanten Nadel“ einzusetzen und ein objektiv wirkungsloses Mittel mit dem Hinweis zu spritzen „Die Wirkung wird in 30 – spätestens 60 – Minuten einsetzen“. ALLE diese Pateinten hatten nach spätestens 60 Minuten keine Beschwerden mehr …
Wir alle haben von den vielen Studien und Versuchen gehört in denen Placebos eingesetzt und mit allopathischer oder homöopathischer Medizin verglichen wurden. Je nachdem wer die Studien in Auftrag gegeben hat (welch Wunder) können auch unterschiedliche Ergebnisse dabei herauskommen – man müsste aber konsequenterweise generell sagen: Placebos wirken!
Es geht noch viel weiter, denn es ist auch wichtig, mit welcher Einstellung und Überzeugung derjenige, der das Placebo „verabreicht“ das „Medikament“ übergibt. Ja, es gibt Untersuchungen, in denen z. B. Menschen in Privatkleidung und im Arztkittel entweder Placebos, Homöopathie oder allopathische Mittel verabreicht haben. Als eines der Ergebnisse stand fest, dass – verabreicht in „Arztkitteln“ – die Wirkung der Mittel wesentlich größer war. Verrückt, oder?!
Aber Eltern kennen das auch – wir „streicheln und pusten“ Schmerzen weg, sagen „davon wirst Du groß und stark“, sprechen Mut zu … ohne hier auf den sagenumwobenen Spinat von Popeye mit seiner Superwirkung einzugehen 🙂
Nun bin ich Geschäftsführer von 2 Unternehmen:
- Horizonte T. & C. GmbH, ein Trainings- und Consultingunternehmens, welches sich auf die Befähigung von Menschen spezialisiert hat und die
- hajoona GmbH, ein Unternehmen, welches sich auf hochwertige „Best in One“ Produkte im Bereich Gewichtsmanagement, Vitalstoffe und gesunde, funktionale und wohlschmeckende Präparate spezialisiert hat
Ich weiß also, dass einerseits die Qualität der Produkte ausschlaggebend ist, die Komposition und Zusammenstellung der Inhaltsstoffe, die Sinnhaftig- und Nachhaltigkeit, die Verarbeitung, der Geschmack, die Dareichungsform (Tabletten oder Pillen sind nun einmal eher negativ besetzt und ein Großteil der Menschen „mögen“ es nicht) etc. – andererseits aber auch die Überzeugung DAS es gut ist, denn wir wissen aus den o.a. Untersuchungen, dass auch die eigene Einstellung wichtig ist. Glaubt man „Auch das hilft sicher wieder nichts“ oder als Vertriebler/ Verkäufer „Na ob das bei der Person gut ist…“ dann hat auch das NACHGEWIESENERMASSEN seine Wirkung!
So ist natürlich die eigene Überzeugung wichtig – und das wissen wir. Wie soll ich etwas erfolgreich empfehlen oder vermarkten (wenn es mir nicht nur um das reine Verkaufen und Geld verdienen geht, sondern ich wirklich von den Vorteilen überzeugt bin), wenn ich nicht WEISS, dass es gut ist?!
Aber jetzt stellen wir uns doch einmal folgenden Fall vor: Man selbst hat ein Produkt von einer Person gekauft/ empfohlen bekommen, die sich selbst unsicher war, die mehr unter dem Motto „Probier´ mal – ich weiß nicht ob das was für Dich ist…“ agiert hat als z.B. „Das musst Du nehmen – das wird Dir wirklich gut tun!“. In dem einen Fall tut sich nichts – in dem anderen stellen sich positive Ergebnisse ein. Nochmals: Wir WISSEN, dass die Einstellung desjenigen, der „verabreicht“ auch für den Erfolg desjenigen, der das Produkt nutzt, mit ausschlaggebend ist.
Die Überschrift des ursrpünglichen Blogs hieß: „Fluch und Segen der Intelligenz“ – dann habe ich ihn aber geändert, weil es doch um mehr geht. Aber: Warum soll Intelligenz ein Fluch sein? Wie kann sie einen Menschen hindern statt zu befähigen?
Und genau hier setzt der „Fluch der Intelligenz“ ein, denn ich habe oft erlebt, dass eher rational und mit einem IQ der über dem Durchschnitt liegenden Menschen, sich selbst im Weg stehen. Sie „wollen mehr Beweise“, negieren Fakten durch Ergebnisse und wollen „wissenschaftliche Belege“, diskutieren darüber das es doch nicht sein kann, dass … . Statt einfach erst einmal anzunehmen „Das tut mir gut!“ wird „geprüft/ beobachtet/ mißtraut“ und sich gefragt „Kann das überhaupt sein?“ Ist es manchmal nicht sogar so, dass wir uns fast selbst bestätigen wollen, dass es nicht sein KANN? … und wir damit den Erfolg quasi selbst verhindern?
Ja, es können sogar „negative“ Anzeichen gefunden werden. Ich habe letztens sogar erlebt, dass eine Kundin angerufen hat um die Produkte abzubestellen, weil sie der festen Überzeugung war, dass sie davon Ausschlag bekäme. Nach einigen Gesprächen gab es keinerlei Veranlassung dazu – aber sie glaubte fest daran. 14 Tage später kam dann ein erneuter Anruf, in dem sie meinte, dass sie nun doch wieder bestellen wolle, da sie festgestellt hat, dass der Ausschlag an „der neuen Bettwäsche“ gelegen habe. Ob es stimmt? Weiß ich nicht aber wie sagt man doch „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich“ …
Da ist es doch schon gut wenn man glauben kann „Ja, ich schaffe es!“ oder „Ja, das tut mir gut!“ und sich selbst in etwas hineinüberzeugt, denn mal ehrlich: Gibt es nicht zu JEDER Sache positive und negative Aspekte? Liegt es nicht an uns, die Seite herauszusuchen, an die wir auch glauben wollen?!
Der „Segen der Intelligenz“ ist sicher dann der, dass man sich nicht ein „X für ein u verkaufen“ lassen wird, auf Bauernfänger hereinfallen, die eben die Gutmütigkeit der Menschen ausnutzen … . Oder eben auch das alles von einem höheren Standpunkt aus zu betrachten, sich der Wirkungsweise bewusst zu werden und entsprechend handelt!
In diesem Blog geht es aber nicht darum hier zu unterscheiden, denn wir wollen hier diesen Aspekt aus einer anderen Ebene betrachten: Eben die, die ich hier anspreche.
Letztendlich sollte man sich dann auch noch folgende Fragen stellen lassen:
Ist es wirklich ausschlaggebend, welche Wirkung ICH (bei Produkten/ aus Trainings und Coachings etc.) habe? Verhindere ich nicht durch meine Selbstzweifel, durch die Beschäftigung mit denjenigen, die (aus welchen Gründen auch immer) negativ sind den Erfolg bei mir und Anderen?
Übertrage ich nicht meine Zweifel und negativen Einstellungen auf meine Interessenten und Kunden? Praktiziere ich dann nicht auch die „Selbsterfüllende Prophezeiung“?
Wenn dem so ist – ist es dann nicht auch so, dass ich durch meine Einstellung über Erfolg und Misserfolg bei meinen Kunden, Teampartner etc. mit verantwortlich bin?
Sollte ich nicht viel mehr darauf achten womit und mit wem ich mich beschäftige und mich entscheiden, was befähigend für mich und mein Umfeld ist?
Was bedeutet das aber für uns Alle? Wäre da nicht der Rückschluss gültig, dass auch unsere Statements, Meinungen und Vermutungen Wirkung haben und was wir nun WIRKLICH annehmen – egal auf welchem Lebensbereich?!
Dauerhaft erfolgreich wird man also durch die Kombination aus „guten Produkten“ und viel anderen wichtigen Faktoren, über die ich schon in anderen Blogs geschrieben habe – aber eben auch von der eigenen Überzeugung, WIE wir beim Gesprächspartner ankommen, selbstsicher auftreten (das ist ja auch ein Grund warum manche mit „schlechten Produkten“ ihren – zugegebenermaßen meist kurzfristigen – Erfolg haben) und welche Postulate wir setzen und überzeugend sind.
Also … ob Sie das alles „glauben“ oder nicht bleibt wie immer Ihnen überlassen.
Ihr/ Euer
Dirk Jakob