Der Wert von „Wissenschaftlichen Studien“

Statistik

Wenn ich mir so manche „Wissenschaftliche Studie“ anschaue, dann lache ich mehr als das ich sie ernst nehmen kann. Warum?

Zum Einen ist es sicher wichtig zu sehen wer die Studie überhaupt in Auftrag gegeben hat und welche Interessen dahinter stehen. „Komischerweise“ kommen z.B. Studien, die von der Pharmaindustrie in Auftrag gegeben wurden fast ausschließlich zu dem Schluss, das Komplementärmedizin und alternative Heilmethoden kaum bis keine Wirkung haben/ zeigen. Andere Studien werden – wenn sie nicht ins Konzept passen – einfach „unter den Tisch gekehrt“, der/die Autor/en wird/ werden verleumdet oder es entsteht seitens andersdenkender Interessensvertreter ein massiver Aufschrei. Ein Beispiel?

Als im Jahr 2009 der damalige Drogenbeauftragte der Regierung, der Neuropsychopharmokologe David Nutt vom Imperial College, die „künstliche“ Aufteilung von erlaubten und verbotenen Drogen kritisierte und sagte, dass die erlaubten Drogen Alkohol und Nikotin viel gefährlicher seien als die verbotenen LSD, Ecstasy oder Cannabis musste er sofort zurücktreten Offenbar hatte er damit ein Tabu verletzt, denn die Aufteilung der Drogen ist auch eine kommerzielle, kulturelle und politische Entscheidung. (Nachzulesen unter http://bit.ly/1lGotC8 )

Spinnen wir diesen Faden einmal weiter … . Ich möchte hier betonen, dass es nur EIN BEISPIEL ist und ich sicher kein Verfechter von gefährlichen Drogen bin! Das ist mir wichtig zu betonen – zeigt aber den von mir beschriebenen Vorgang.

So sagt man auch, dass die sogenannte Einstiegsdroge Cannabis der Sprung in härtere Drogen ist. Wohl haben in Deutschland 95 Prozent der Heroinkonsumenten früher Cannabis geraucht, 95 Prozent der Cannabiskonsumenten greifen aber nicht auf härtere Drogen zu.

Mache ich nun „meine Statistik“, dann könnte ich sagen:

5 % derjenigen, die Heroinsüchtig sind, haben vorher Cannabis geraucht.

In 80 Prozent der Fälle, wenn ein Mann in Deutschland Lust auf ein alkoholisches Getränk hat, bestellt er Bier.

Die Deutschen trinken jeden Tag ein Glas Milch – zumindest statistisch gesehen, und exakt diese Menge empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Der Durchschnittsbürger verbraucht nämlich 92 Liter Milch pro Jahr, und geteilt durch 365 Tage ergibt dies rund 250 Milliliter.

Nun ist wohl die Schlussfolgerung erlaubt, dass statistisch gesehen 100 % der Heroinsüchtigen ein Glas Milch getrunken haben oder trinken.

Demzufolge ist es dann doch so, dass die Gefahr durch „Milch trinken“ heroinsüchtig zu werden 20- mal höher ist als Cannabis zu konsumieren…

Hört sich doch logisch an, oder?! Selbstverständlich meine ich das nicht im Ernst, aber genau solche Werte (die übrigens alle recherchiert und nachzulesen sind) werden dann hergenommen um „Beweise“ zu schaffen. Da wird letzte Woche z.B. in einem Spiegel Artikel darüber berichtet, welchen Wert Resveratrol hat.

Hier ein paar Auszüge:

Zwischen den Resveratrol-Werten der Teilnehmer und der Überlebensrate in den kommenden neun Jahren bestand kein Zusammenhang. Auch das Auftreten verschiedener Krankheiten schien nicht von Resveratrol beeinflusst. Die Forscher hatten Daten von 783 Menschen ausgewertet, die in der Chianti-Region in Italien leben. Aufgenommen hatten die Menschen das Resveratrol vor allem über Rotwein.“

Sagt nun der eine Professor: „Die Studie ist aus meiner Sicht sehr gut geplant und sehr viele Parameter wurden untersucht.“ sagt der andere „Die Studie kann man nicht verwenden, um die Wirkung von Resveratrol selbst zu beurteilen.“ Die Menge an Wirkstoff in einem Liter Rotwein sei rund hundertmal geringer als in üblichen Resveratrol-Produkten. Im Prinzip sei lediglich die gesundheitsfördernde Wirkung des Weintrinkens untersucht worden.

Naja, zumindest hatten die, die den Chainti getrunken haben, wohl öfters mehr Spaß 🙂 .

Aber eben nur EINE Substanz zu nehmen und sämtliche Begleitumstände außer acht zu lassen tun diejenigen, die gerne etwas „beweisen“ möchten, recht gerne. Sagt dann doch derjenige, der die Studie mit geleitet hat, dass „Nahrungsmittel komplex seien“ und dass trotz des negativen Ergebnisses seiner Untersuchung andere Studien ergeben hätten, dass der Konsum von Rotwein, dunkler Schokolade und Beeren Entzündungen entgegenwirke und das Herz schütze. Wieder lustig … Aber wie wissen mittlerweile alle, wie wichtig gesunde Nahrungsmittel sind, dass Obst und Gemüse in den letzten Jahren MASSIV an bioaktiven Substanzen, Vitaminen etc. verloren haben und wir kaum umhin können gute Nahrungsergänzungsprodukte zu uns zu nehmen. Sicher gibt es da auch wieder Studien, die versuchen das Gegenteil zu zeigen.

Hier werden insbesondere meist künstlich hergestellte, hochdosierte Einzelsubstanzen hergenommen und untersucht um dann zu sagen „funktioniert nicht…“. Wenn wir aber NATÜRLICHE Produkte im gesamten Wirkfeld – in denen ein hoher Wert an Mikronährstoffen, Vitaminen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen enthalten sind – im gleichen Test untersuchen würden, dann sieht die ganze Sache wieder ganz anders aus. Denn wir wissen sicher nicht, welche Wechselwirkung die einzelnen Substanzen innerhalb der Beere/ Pflanze haben.

Was wir aber schon sehen und ausrechnen können, ist, wie viele Tote allein durch den „Cocktail“ an pharmakologischen Produkten jährlich sterben… . Experten schätzen, dass alleine in Deutschland im letzten Jahr zwischen 25’000 – 50’000 Leute an den Wechsel- und Nebenwirkungen ihrer Pillen gestorben sind. In den USA nimmt man an, dass bis zu 100’000 – 200’000 Menschen jährlich an den Neben- oder Wechselwirkungen von Medikamenten sterben.

Wie viele sind nun an Nahrungsergänzungsmitteln gestorben? Hier gab es wohl noch keinen einzigen nachgewiesenen Todesfall …. Hier ein sehr interessantes Audiointerview, welches ich mit Dr. Petra Wenzel geführt habe:  bit.ly/1gnkXjI . Aber trotzdem wird es immer wieder „wissenschaftliche Ergebnisse“ geben, die genau das Gegenteil beweisen wollen, um Leichtgläubige deren Weißkittelgläubigkeit fast ungebrochen ist, zu stärken.

Was soll uns das sagen? Lasst und nicht alles für bare Münze nehmen, was uns versucht wird zu verkaufen.

Menschen neigen dazu Verantwortung abzugeben, freuen sich wenn andere Dinge für sie regeln – das ist ja soooo einfach! Aber dann darf sich keiner beschweren, wenn er hinterher Nahrungsmittel auf den Tisch bekommt, die er gar nicht essen will, Gebühren zahlen, Andere für ihn Regelungen treffen, Einkommensdefizite hinnehmen muss und vieles mehr. TTIP ist gerade so ein wichtiges, aktuelles Beispiel bit.ly/1tpeHdR hier als Artikel und bit.ly/1ka0Cyu hier als Fersehbeitrag (bitte ab 09.15 ansehen – wirklich wichtig und interessant)

Es geht kein Weg um die Eigenverantwortung: für die eigene Gesundheit, den persönlichen Lebensstil, die Rente, Ernähung, Fitness usw.. Deshalb sind zwar Untersuchungen und möglichst neutrale, wissenschaftliche Studien hilfreich – aber sie ersetzen sicher nicht das eigene Denken, das Hinterfragen, das bewusste Auseinandersetzen mit wichtigen Aspekten des Lebens und die eigene Erfahrung.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Recherchieren – und den richtigen Schlüssen, die jeder Einzelne ziehen muss. Denn wenn wir es nicht machen, werden wir von anderen benutzt …

Viel Erfolg dabei

Ihr/Euer

Dirk Jakob

 

 

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