Wie bestimme ich, was mir im Leben passiert?!

Wieso regen uns manche Aussagen oder Verhaltensweisen anderer auf? Wieso neigen wir dazu uns in verschiedenen Situationen gut oder schlecht zu fühlen? Wie entsteht der Drang/ die Sehnsucht nach etwas? Warum reagieren wir in manchen Situationen so entspannt – in anderen so genervt? Um das zu erklären gibt es viele Aphorismen/ Analogien und Beispiele – ich möchte dies auch einmal versuchen.

Stellen wir uns einmal vor, dass wir bestimmte Emotionen, Gedanken oder Gefühle ansammeln, die sich addieren. Wo und wie wird das nun gesammelt? Wir sammeln auch Münzen, Bücher, Kleidung oder auch elektronische Bilder auf dem PC und haben für alles einen bestimmten Platz. Je eher wir wissen, wo es liegt und was sich darin befindet, desto eher können wir darauf zurückgreifen und können erkennen, was sich im Laufe der Zeit so alles angesammelt hat.

Der „Cyberspace“ kann wohl am ähnlichsten als „Speicher- oder Sammelmedium“ verglichen werden, den wir zur Ansammlung unserer Gedanken/ Gefühle/ Erfahrungen/ Erlebnisse/ persönlichen Sichtweisen und Entscheidungen etc. hernehmen können; und am Treffendsten ist wohl die seit neuem populäre icloud/ idisk – alle diese „weichen Aspekte“ werden in unserer persönlichen „icloud“ gespeichert.

Zusätzlich zu dieser eigenen icloud gibt es aber noch die der Anderen und nun stellen Sie sich vor, dass die Inhalte dieser iclouds miteinander kommunizieren können. Diese „Speichermedien“ stellen also – ohne das der User, also wir selbst, es bewusst „einstellen“ – sowohl Übereinstimmungen und Differenzen fest. Diese „Dinge“ nennen wir dann – ohne es oftmals bewusst wahrzunehmen – Sympathie  oder eben Antipathie. „Gleich und Gleich gesellt sich gerne“ … „Da stimmt das Bauchgefühl“ … alles Analogien um das gleiche auszudrücken: da ist der „Speicherinhalt“ mehr oder weniger identisch. Wenn Sie schon einmal bei amazon oder z.B. bei ebay gekauft haben, dann wissen Sie, was ich meine: sobald Sie wieder auf diese Seite gehen, werden Ihnen automatisch Artikel vorgestellt, die zu Ihnen passen; der Computer sucht also aufgrund der bisherigen Bestellungen speziell für Sie Artikel, von denen er annimmt, dass Sie zu ihnen passen … it´s magical.

Wenn wir also den Vergleich der iclouds hernehmen, um es eben als Ansammlung dieser „weichen Faktoren“ zu nehmen, dann können wir auch noch eine andere Feststellung machen: Wenn wir selbst bestimmen, WAS gespeichert wird, können wir auch so bestimmen, wer uns „sympathisch“ findet, auf wen wir anziehend wirken, bei wem „die Wellenlänge stimmt“, was uns zukünftig passiert, worauf wir mehr oder weniger reagieren etc. .

Im übrigen kennen viele psychologische Schulen oder eben Religionen ähnliche Beispiele und versuchen dieses Phänomen zu erklären. Die einen nennen es Karma, die anderen „Schuld“, „Zufall“ oder sprechen von „morphogenetischen Feldern“, Entitäten bzw. manchmal auch Haecceitas, die Erklärung der mordernen Physik und der Quantenmechanik oder oder oder … . Aber ist es nicht viel wichtiger, dass wir das System verstehen, statt uns über Begrifflichkeiten zu streiten und Lebensweisheiten hinter intellektuellen Verschachtelungen von Wörten und Spezialausdrücken zu verstecken?! Gerade das macht Weisheit für mich aus: komplexe Zusammenhänge einfach darzustellen, sodass wir es z.B. auch Kindern verständlich machen können … .

Viele der „positiven Denken“- Bücher gehen auch in diese Richtung – sie versuchen die Auswirkungen  zu erklären, aber sagen oftmals nicht WARUM es so funktioniert. Dem „positiv denken“ gehen aber noch andere Aspekte ab, die enorm wichtig sind: das es nämlich auf einer höheren Ebene keinen Unterschied zwischen positiv und negativ gibt, da es lediglich Sichtweisen der persönlichen Perspektive sind; das es das alte Spiel zwischen „Gut und Böse“ unterstützt; etwas aus dem Zusammenhang reißt; nicht das Prinzip, sondern nur einen Aspekt darstellt und das Wichtigste: Das es eben nur eine Seite beleuchtet und nur die Auswirkungen bearbeitet, aber nicht an die Ursache geht. Das man, um „Frieden zu schließen“ beide Seiten finden, verstehen und annehmen muss und erkennt, dass beide Seite ihre „Nachricht“ und Berechtigung haben.

Kommen wir also wieder auf auf unsere idisk zurück: Die größte Herausforderung dabei ist, dass wir das nicht nur verstehen, sondern uns eben über das, was wir in unserer „Wolke“ speichern, gewahr und bewusst sind. Die Wissenschaft sagt, dass wir ca. 50.000 – 80.000 Gedanken pro Tag haben, die zu 17 % definitiv negativ und 80 % nicht so wichtig (eben typischer Alltagsmüll) und nur zu 3 % definitiv positiv sind! Um ein Beispiel zu geben, das alle kennen: Das wäre in etwa so, als würde ihr Fotoalbum zu 80 % Uninteressantes, 17 % fehlerhafte und unansehnliche und nur 3 % fröhliche und aufbauende Bilder beinhalten. WÜRDE DAS EINER BEWUSST SPEICHERN?

Da Gedanken und Gefühle nun oft aneinander gekoppelt sind, können wir uns vorstellen, in welche Richtungen und in welcher Häufigkeit nun unsere Emotionen fließen – alles wird gespeichert und zieht Ähnliches an! Und Enotionen haben auf dieser höheren Ebene eine viel größere Kraft als Gedanken. Gedanken geben – um bei diesem Beispiel zu bleiben – die Richtung vor, in die wir denken und die Emotionen sind die Kraft, mit der wir diese Richtung beschreiten, wie schnell wir diesen Wege gehen… .

Aufgrund der „Technik“, die ein Teil des Leben ist und die gewisse Gesetzmäßigkeiten hat, vernetzen sich nun die oben beschrieben „Wolken“ miteinander und bestimmen z.B. das „Allgemeinwetter“. Das kann man sehr gut erleben wenn man ins Fußballstadion geht – viele Menschen haben übereinstimmende „Dateiinhalte“ und beeinflussen sich gegenseitig, fangen mehr oder weniger begründet an zu singen, liegen sich in den Armen und machen Dinge, die sie allein nicht tun würden. Es gibt wissenschaftlich nachgewiesene Phänomene und man wusste lange nicht, warum Menschen in bestimmten Gruppen zu Aktivitäten bereit sind, die sie normalerweise ausschließen. Aber auch bei anderen Anlässen kann man dieses Phänomen beobachten: Treffen der Briefmarkensammler, der Networker eines bestimmten Unternehmens, einer Trauerfeier uvm. .  Was uns aber klar sein sollte: WIR BESTIMMEN UNSER WETTER – sprechen wir da nicht sogar von der „Stimmungslage“ 🙂 ?

Je stärker und intensiver nun die Ausrichtung einer Person ist (also die Klarheit der Dateiinhalte), desto mehr ist sie in der Lage die anderen zu „beeinflussen“/ auf sie Wirkung auszuüben – man redet da auch von Charisma. Charismatisch ist also unter anderem eine Person, die sich in einem Bereich entschieden hat klar zu sein, eine Richtung zu gehen, diese Angelegenheit mit Energie zu füllen und sie nach außen zu tragen!

Die „Dateiinhalte“ (also die Summe unserer Gedanken/ Gefühle/Entscheidungen wie oben beschrieben) gehen in verschiedenen „Ordner“  und werden durch das, was wir eben in dieses Feld hineingeben, bestimmt. Ist das nicht eine frohe Kunde? WIR BESTIMMEN, WELCHE INHALTE WIR „HOCHLADEN“ … .

Aber vertun wir uns nicht – es ist auch mit einer der schwierigsten Aufgaben, die wir haben können: uns selbst zu reflektieren, ehrlich ins Auge schauen und uns einzugestehen, was ist. Denn wir können vor ALLEM davon laufen, JEDEM etwas anderes erzählen, lügen oder einfach nur nicht die Wahrheit erzählen – nur uns selbst nicht! Wir sollten uns darüber im klaren sein, dass wir an unserem Freundeskreis erkennen können, welche Inhalte unsere idisk hat. Auch da können wir gleich wieder eine Ausrede haben – aber wem nützt das?!

Das alles hat enorme Auswirkungen auf unser Leben: Was uns bewegt, berührt, was uns aufregt, in Wallung bringt, welche Vorbehalte wir haben, welche Menschen uns anziehend und wen wir „interessant“ finden, wie wir Probleme angehen, was uns möglich oder auch unmöglich scheint, wo und wie wir uns boykottieren und noch vieles mehr. Durch den Strom unserer Aufmerksamkeit lenken wir unsere Energiequalität, bestimmen wir, worauf wir unsere Gedanken und Emotionen leiten – und letztendlich auch den Inhalt unseres „virtuellen Speichers“ – und damit die Lebensqualität.

Es ist – und das ist mir von großer Wichtigkeit hier nochmals heraus zu stellen – also kein theoretisches Konstrukt, sondern ein PRAKTISCHES Erleben, etwas, was JEDE SEKUNDE unser Leben bestimmt.

Stellen wir uns doch einmal vor, dass wir eben durch JEDEN unserer Gedanken, Gefühle, Erwartungen, Worte etc. diese Energien in unterschiedliche „Ordner“ speichern, wobei dieser Ordner bereits mit Inhalten und „Dateien“ gefüllt sind, die wir wollen und uns befähigen und andere uns eher aufhalten, uns einschränken, ja teilweise sogar „stinken“. Das stimmt tatsächlich, denn auf einer anderen Ebene können Inhalte gut oder „schlecht“ für uns riechen, denn alles hat seine Entsprechungen – aber das ist wieder ein anderes Thema. Im übrigen sagen wir ja auch – ohne meist zu wissen warum, dass „uns etwas stinkt“, ohne dass dem so ist, denn jede Emotion hat auch einen Geruch. Das wäre mal ein tolles Thema, denn intuitiv wissen wir, dass z.B. „Schönheit“ anders riecht als „Missgunst“ … .

Ich könnte hier noch lange über dieses Thema schreiben – eventuell einmal in einem anderen Blog. Wer daran arbeiten möchte wie seine „Dateiinhalte“ aussehen, wer sie bewusst steuern möchte und auch aus der Reflektion mit anderen lernen will, dem kann ich nur wärmstens das Buch „Ein-Stellungs-Wechsel“ empfehlen. Aber auch da werden in dem Augenblick, in dem Sie das lesen, wieder IHRE „Dateien“ in Form von Meinungen, Einstellungen und Urteilen re-aktiviert… .

Ihnen das Beste

Ihr/ Euer

Dirk (Jakob)

2 Kommentare zu „Wie bestimme ich, was mir im Leben passiert?!

  1. Vielen Dank für den Hinweis, der mir bekannt aber oft unbequem ist, dass ich vollständig dafür verantwortlich bin, was mir im Leben passiert.

    Ich kann es mir aussuchen.

    Wenn ich mich als Opfer des Lebens, oder der Umstände, sehe, habe ich Begründungen und Rechtfertigungen parat – für mich und vor meinem sozialen Umfeld. Ich bin eben Opfer.
    Das ich dafür auch verantwortlich bin ist unbequem.

    Wenn ich mich gleich verantwortlich zeige, kann ich die Umstände verändern
    und bin um ein Vielfaches zufriedener.

    Da mir dieses nicht immer gelingt macht es mich dann unzufrieden und ich habe sofort eine Begründung dafür.

    Realsatire.

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